Aufstand der Gläubigen in Freiburg Erzbischof bei Christmette ausgelacht
Skandal statt Besinnlichkeit: Wütende Gläubige haben in Freiburg für einen Eklat bei der Christmette gesorgt.
Bei der traditionellen Christmette im Freiburger Münster ist am Dienstagabend Erzbischof Stephan Burger minutenlang nicht zu Wort gekommen. Wie die "Badische Zeitung" berichtet, musste der Erzbischof die Liturgie unterbrechen. Es sei ein klarer Affront gewesen, berichtete die "Badische Zeitung".
Der katholische Sender k-tv beendete seinen Livestream: "Wir bitten Sie um Verständnis, dass aufgrund mutwilliger Störung des Gottesdienstes die Übertragung nicht fortgesetzt werden kann", hieß es in einer Einblendung.
Sprechchöre und Lacher: Protest in Freiburg
In der Kirche waren nach einem Lied tosender Beifall und Rufe aufgekommen, die eine Fortsetzung des üblichen Programms für den Erzbischof unmöglich machten. Hintergrund soll ein Streit um den Rausschmiss des Domkapellmeisters sein: Boris Böhmann war im Sommer ohne Angaben von Gründen zu Ende Februar 2025 gekündigt worden. Vertreter von vier Domchören hatten daraufhin in einem offenen Brief von Erzbischof Burger die Rücknahme der Kündigung gefordert. Professoren der theologischen und evangelischen Fakultät der Universität Freiburg sowie Domkapellmeister aus ganz Deutschland schlossen sich an.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Der Applaus im Freiburger Münster an Heiligabend sei nun eine weitere Solidaritätsbekundung für Böhmann gewesen, hieß es. Nach dem Ende der Übertragung von k-tv soll Erzbischof Burger ausgelacht worden sein, als er wieder zu sprechen begann. Außerdem seien noch Sprechchöre für Domkapellmeister Böhmann zu hören gewesen und auf Flyern sei die "unverzügliche Rücknahme" seiner Kündigung gefordert worden.
Böhmann ist seit 2003 Domkapellmeister am Freiburger Münster. Über die Gründe für seinen Rauswurf schweigt die Kirche. Es war lediglich von "Dissonanzen" die Rede. Der Kündigung seien viele Jahre von Streitigkeiten vorausgegangen. Um Missbrauch oder übergriffiges Verhalten sei es nicht gegangen.