"Für ihre intensive poetische Prosa" Literaturnobelpreis geht an Schriftstellerin Han Kang
Die südkoreanische Schriftstellerin Han Kang erhält den Literaturnobelpreis 2024.
Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an die Autorin Han Kang aus Südkorea. Das gab die Schwedische Akademie in Stockholm bekannt. Das Nobel-Komitee verlieh ihr den Preis "für ihre intensive poetische Prosa, die sich mit historischen Traumata auseinandersetzt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens aufzeigt".
Han Kang ist die erste Preisträgerin aus Südkorea. Sie wurde im Jahr 1970 in Gwangju geboren.
Han Kang gilt als wichtige literarische Stimme Koreas. Für ihr Buch "Die Vegetarierin" erhielt sie 2016 den International Booker Prize, seither haben ihre Bücher auch international großen Erfolg. Auf Deutsch ist "Die Vegetarierin" im Aufbau-Verlag erschienen, wie auch der Roman "Weiß", der ebenfalls für den Booker Prize nominiert war.
In einer Reihe mit Hemingway, Churchill und Grass
Seit der ersten Vergabe im Jahr 1901 wurde der Literaturnobelpreis mehrheitlich an männliche Autoren aus Europa verliehen. Von 121 Ausgezeichneten waren nur 18 Frauen, neun davon in den vergangenen 20 Jahren. Der Nobelpreis ist mit elf Millionen schwedischen Kronen (knapp 968.000 Euro) dotiert.
Unter den bisherigen Literaturnobelpreisträgerinnen und -preisträgern waren weltbekannte Literaten wie Ernest Hemingway, Selma Lagerlöf und Jean-Paul Sartre, aber auch Persönlichkeiten wie der frühere britische Premier Winston Churchill und der US-Musiker Bob Dylan, die zunächst nicht unbedingt mit der Weltliteratur in Verbindung gebracht werden. Die letzten deutschen Preisträger waren Herta Müller vor 15 und Günter Grass vor 25 Jahren, der letzte deutschsprachige der Österreicher Peter Handke vor fünf Jahren.
- Übertragung der Verkündung des Literaturnobelpreises
- aufbau-verlage.de: "Han Kang"
- Mit Material der Nachrichtenagenturen AFP und dpa