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Caren Miosga: Zwischenfall in Talkshow – Hintergrund


Protest im Studio
Störaktion in Talksendung von Caren Miosga

Von t-online, aj

Aktualisiert am 16.09.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0397996196Vergrößern des Bildes
Das Studio von Caren Miosga: Zwei Frauen verursachten Aufregung. (Quelle: IMAGO/Jürgen Heinrich/imago)

Während Caren Miosgas Talksendung in der ARD kam es zu einem unerwarteten Zwischenfall: Zwei Frauen protestierten mit Bildern kurdischer Journalistinnen.

Am Sonntagabend ist es in der politischen Talksendung von Caren Miosga zu einer Störaktion gekommen. Zwei unbekannte Frauen im Studio machten mit Zwischenrufen auf sich aufmerksam und hielten Tücher in die Kamera: Darauf zu sehen waren laut der Internationalen Journalisten-Föderation (IFJ) die Gesichter der kurdischen Journalistinnen Gülistan Tara und Hêro Bahadîn.

Hintergründe des Zwischenfalls

Tara und Bahadîn waren zusammen mit sechs weiteren Menschen am 23. August durch einen Drohnenangriff des türkischen Militärs im nordirakischen Kurdengebiet ums Leben gekommen.

In einer Pressemitteilung zur Störung, die später im Netz kursierte, schreiben die Aktivistinnen: "Wir kritisieren die deutsche Medienlandschaft für ihre Ignoranz und Stille, die auf die Morde an den kurdischen Journalistinnen folgte." Es sei Aufgabe von Medienschaffenden, umfangreich zu berichten, einzuordnen und Missstände aufzudecken.

"Schnell verschwinden solche Gräueltaten in Statistiken und Jahresberichten", ist in der Mitteilung zu lesen. "Dort, wo Journalist*innen ermordet werden, stirbt auch die Pressefreiheit, und alle, die sich als Journalist*in verstehen, sollten diese immer verteidigen." Auch bei der Störaktion während der ARD-Sendung konnte man eine der Aktivistinnen rufen hören, dass das Schweigen gebrochen werden müsse.

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Miosga bleibt ruhig

Kurz nach einem Gespräch der Moderatorin mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) waren aus den hinteren Reihen des Studiopublikums plötzlich Rufe ertönt, zunächst schwer zu verstehen. Zuschauer konnten die Plakate mit den Bildern der getöteten Journalistinnen später sehen. Miosga musste ihr reguläres Programm kurz unterbrechen.

Sie sagte in die Kamera: "Es gibt zwei Protestler, ich weiß nicht, ob Sie das zu Hause sehen können. Sie halten zwei Plakate hoch und ich kann nicht so richtig lesen, was darauf steht". Dann bat Miosga die zwei Demonstrantinnen, ihre Forderungen entweder deutlich zu formulieren oder das Studio zu verlassen.

Offensichtlich wurden die Aktivistinnen dann – für Fernsehzuschauer nicht sichtbar – aus dem Studio geführt, denn Miosga dankte anschließend dafür, dass sie das Studio verließen und gab ihnen den Rat mit, sich mit ihrem Anliegen schriftlich an die Redaktion zu wenden. Nach wenigen Minuten war der Zwischenfall vorüber.

Ein Sprecher der Sendung erläuterte später, dass zwei Zuschauerinnen protestiert hätten. Bei den Plakaten "handelte [es] sich um ausrollbare Stofftransparente, die bei der sorgfältigen Einlasskontrolle nicht festzustellen waren." Die Frauen seien durch Sicherheitspersonal aus dem Studio gebeten worden und dieser Aufforderung freiwillig nachgekommen. Ein Redaktionsmitglied habe noch während der laufenden Sendung ein Gespräch mit den Protestierenden geführt.

Verwendete Quellen
  • Caren Miosga vom 15. September
  • x.de: Pressemitteilung der Aktivisten
  • Nachrichtenagentur dpa
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