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Kanada: Rätselhafte Klumpen an Stränden in Neufundland – Experten ratlos


"Frittieren Sie es"
Rätselhafte Klumpen an Stränden – Experten ratlos

Von t-online, aj

15.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Genau hundert Jahre ist es her, dass die Titanic auf ihrem Weg nach New York mit einem Eisberg kollidierte und sank. Die Funker von Cape Race an der Südostspitze Neufundlands empfingen das Notsignal des Luxusliners in der Nacht zum 15. April 1912 als erste und spielten eine wichtige Rolle bei der Rettungsaktion.Vergrößern des Bildes
Küstenstreifen in Neufundland: (Quelle: imago-images-bilder)

An den Küsten von Neufundland erscheinen rätselhafte, weiße Klumpen und sorgen für Verwirrung. Experten untersuchen nun die mysteriösen Funde.

Die Küsten von Neufundland in Kanada sind seit Monaten Schauplatz eines mysteriösen Phänomens. Weiße, schleimige Klumpen tauchen vermehrt an den Stränden der Provinz auf und geben sowohl Anwohnern als auch Meereswissenschaftlern Rätsel auf.

Begonnen hatte alles mit einem Beitrag in der Facebook-Gruppe "Beachcombers of Newfoundland and Labrador", einer Gemeinschaft von 40.000 Mitgliedern, die sich dem Sammeln von Meerglas verschrieben hat. Ein Nutzer postete dort ein Bild einer blassen, klebrigen Masse und verglich sie mit dem Teig für Toutons, einer frittierten Delikatesse aus Neufundland.

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Beitrag über "Blobs" löst Flut von Spekulationen aus

Er beschrieb die "Blobs" als unterschiedlich groß – von der Größe eines Esstellers bis hinunter zu einer kanadischen Zwei-Dollar-Münze. "Sie sahen aus wie ein Pfannkuchen vor dem Wenden, mit diesen kleinen Bläschen," schrieb er. Sein Post löste eine Flut von Spekulationen aus – Paraffinwachs, Meerschwämme, Schimmel und Ambra wurden diskutiert –, doch keine dieser Theorien hielt einer genaueren Prüfung stand.

Ein anderer Anwohner, Dave McGrath aus Patrick’s Cove schilderte dem britischen "Guardian" die Lage: "Hunderte, einfach Hunderte von ihnen lagen im Sand verstreut." Er beschrieb sie als schwammig und fest im Inneren. "Ich lebe hier seit 67 Jahren und habe so etwas noch nie gesehen", sagte McGrath. Als sogar die Küstenwache anrückte und berichtete, dass 46 Kilometer Küstenlinie mit diesen mysteriösen Objekten übersät seien, stellte sich ihm die Frage: "Ist es giftig? Ist es sicher für Menschen?"

Bereits 2001 erregte ein ähnliches Phänomen Aufmerksamkeit: Der sogenannte Fortune Bay "Blobster", der sich später als Teil eines verwesenden Pottwalkadavers herausstellte. Diese neuen "Blobs" jedoch scheinen nicht mit Walen in Verbindung zu stehen. Einige Kommentatoren spekulierten über mögliche Verbindungen zu Walen – etwa "Walrotze", "Walsperma" oder "Wal-Erbrochenes". Auch diese Theorien wurden alle ausgeschlossen.

McGrath vermutet stattdessen einen Zusammenhang mit Abfallstoffen von Schiffen, die zur Come By Chance-Raffinerie unterwegs sind. Doch auch hier gibt es bislang keine Beweise. Einige Experten äußerten Besorgnis – in Neufundland machen Umweltschützer seit Jahren auf die Verschmutzung des Meeres und der Küste aufmerksam. Zu einem großen Teil bestehen die gesammelten Abfälle demnach aus Plastik.

"Frittieren Sie es"

Wissenschaftler der Regierung untersuchen das Rätsel ebenfalls und haben bereits einige Hypothesen ausschließen können: Die Substanzen sind weder Petroleumkohlenwasserstoffe noch Schmiermittel oder Biokraftstoffe. Eine vollständige Analyse könnte jedoch noch Monate dauern. "Eine Antwort wäre schön", so McGrath weiter. "Es kommt nicht oft vor, dass man etwas findet, das selbst Einheimische und Experten vor ein Rätsel stellt."

In der Zwischenzeit schlug ein lokaler Bewohner in den sozialen Medien humorvoll vor: "Frittieren Sie es, gießen Sie Melasse darüber und sagen Sie uns dann Bescheid."

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • guardian.com: Mysterious gooey blobs washed up on Canada beaches baffle experts (englisch)
  • bbc.com: Mysterious 'blobs' are washing up on Newfoundland shore
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