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Italien: Eltern wandern ohne Ausrüstung mit ihren Kindern in den Dolomiten


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Verstörendes Video
Eltern gehen mit ihren Kindern zum Bergsteigen – ohne Ausrüstung


10.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Kletterer auf dem Bepi Zac Klettersteig (Archivbild): In den Dolomiten kommt es immer wieder zu Unfällen, weil Bergsteiger schlecht vorbereitet sind.Vergrößern des Bildes
Kletterer auf dem Bepi Zac Klettersteig (Archivbild): In den Dolomiten kommt es immer wieder zu Unfällen, weil Bergsteiger schlecht vorbereitet sind. (Quelle: imago stock&people/imago)

Im Internet ist ein Video aufgetaucht, das für Aufsehen sorgt. Zu sehen sind Eltern mit ihren Kindern beim Bergsteigen. Jedoch fehlt ihnen jegliche Ausrüstung.

In Italien hat ein Video Aufregung, Empörung und Diskussionen ausgelöst. Darin ist eine Mutter zu sehen, die, mit ihrer Tochter im Schlepptau, unsicher einen Fels auf einem Klettersteig hinabgeht. Die nächste Szene zeigt an derselben Stelle einen Vater mit seinem Baby auf dem Arm. Auffallend ist, dass keiner von ihnen durch eine Schutzausrüstung gesichert ist – weder durch Karabiner und Seile noch durch Helme – trotz des komplizierten Bergabschnitts. Dort immer vor Augen der nicht geschützten Wanderer: der prächtige Ausblick in die Dolomiten – und der Abgrund.

Gemacht hat die Aufnahmen ein Wanderer auf dem Höhenweg Bepi Zac im Monzoni-Gebirge im Fassatal, berichtet "Südtirol News". Beim Bepi Zac handelt es sich um "eine Höhenroute der Sonderklasse", mit "knackiger Wanderpassage", die "für gute Bergsteiger ohne Konditionsprobleme" geeignet ist, schreibt das "Bergsteiger Magazin". Doch jetzt zum Saisonstart seien dort wieder zahlreiche unvorbereitete Wanderer unterwegs gewesen. Laut "Il Dolomiti" blieben Leute mit Turnschuhen im Schnee stecken – obwohl von den Behörden immer wieder darauf hingewiesen wurde, sich auf eine Wanderung angemessen vorzubereiten und so vorsichtig wie möglich zu sein.

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Behörden raten zu umfassender Vorbereitung

Den Eltern und ihren Kindern aus dem Video ist nichts passiert. Aber der Clip zeigte eine Momentaufnahme der zunehmend besorgniserregenden Nutzung der Berge. "Leider unterschätzen viele das Risiko", sagte Walter Cainelli, Präsident vom Bergrettungsdienst der italienischen Provinz Trient. Er riet dazu, sich auf Aktivitäten in den Bergen der Dolomiten gut vorzubereiten. "Checken Sie die Wettervorhersage, verfügen Sie über eine Ausrüstung, um auf ein unerwartetes Ereignis vorbereitet zu sein", sagte Cainelli und fügte hinzu: "Sie dürfen keine Angst oder Scham haben, aufzugeben und zurückzukehren. Das ist gesunder Menschenverstand."

Wichtig sei das auch, weil die Bergretter, die sich auf den Weg machen, um in Not geratenen Wanderern zu helfen, häufig Freiwillige sind, die ihren Arbeitsplatz oder ihre Familie verlassen, um andere aus einer Notlage zu befreien und in der sie selbst in Gefahr geraten könnten. Unnötig verursachte Notlagen seien deshalb unbedingt zu verhindern, weil sie andere Einsätze verlangsamen. "Wenn ein Team Menschen erreichen muss, die unverletzt, aber gestrandet sind, weil sie den Ausflug schlecht vorbereitet haben, kann es nicht für wichtige Rettungsaktionen alarmiert werden", gab Cainelli zu bedenken.

Übrigens kann ein Einsatz der Bergretter ordentlich ins Geld gehen. Bei Wanderern, die etwa ohne entsprechende Ausrüstung unterwegs waren, wird eine Gebühr für den Rettungshubschrauber fällig. Diese liegt zwischen 98 und 140 Euro pro Flugminute. "Leider kommt es uns manchmal so vor, als würden wir einen Taxidienst betreiben ", sagte Cainelli.

Verwendete Quellen
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