Segelschulschiff 13,5 Millionen Euro für Sanierung der "Gorch Fock 1"
Das Segelschulschiff "Gorch Fock 1" muss instand gesetzt werden. Nun kündigt der Bund finanzielle Hilfe an. Zuvor war die "Gorch Fock 2" in die Kritik geraten.
Die Bundesregierung fördert die Sanierung des Stralsunder Segelschulschiffs "Gorch Fock 1" mit rund 13,5 Millionen Euro. Das Geld solle in die Grundsanierung sowie den Aufbau zum begehbaren barrierefreien Museumsschiff fließen, teilte die für Stralsund zuständige Bundestagsabgeordnete Anna Kassautzki (SPD) am Donnerstag mit. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Hagen Reinhold nannte die Förderung einen Zugewinn für die Stadt Stralsund und Würdigung der Schifffahrt.
Die Stadt hatte den Bedarf für grundlegende Arbeiten, etwa zur Gewährleistung der Schwimmfähigkeit und der Sicherheit, in der Vergangenheit mit 10,6 Millionen Euro beziffert. Nach bisherigen Plänen will sie das Schiff kaufen. Demnach soll die Sanierung mit bereits zugesagten Fördermitteln finanziert werden. Den Eigenanteil soll der Verein aus dem Kaufpreis aufbringen; er soll das Schiff weiter betreiben.
Der Förderverein hatte in der Vergangenheit von Kosten in Höhe von 22 Millionen Euro gesprochen. Laut Stadt schließt dies allerdings weitere Arbeiten ein, etwa um das Schiff langfristig wieder segelfähig zu machen.
Die über 80 Meter lange Bark wurde nach Angaben des Fördervereins 1933 in Hamburg gebaut und segelte unter deutscher, sowjetischer und ukrainischer Flagge, bevor sie 2003 wieder nach Stralsund zurückkehrte.
Die 13,5 Millionen Euro vom Bund stammen laut Mitteilung der Abgeordneten Kassautzki aus dem Projekt Kulturinvest, mit dem der Bund in diesem Jahr mit 40 Millionen Euro Investitionen in Kultureinrichtungen fördere.
Die "Gorch Fock 2"-Sanierung kostete 135 Millionen Euro
In die Schlagzeilen geraten war zuvor das Schwesterschiff "Gorch Fock 2". Das Schiff dient der Deutschen Marine als Ausbildungsschiff für Offizier- und Unteroffizieranwärter. Dessen Sanierung zwischen 2015 bis 2021 war deutlich teurer geworden als veranschlagt. Zehn Millionen Euro sollte die Generalüberholung kosten. Am Ende waren es 135 Millionen. Zwischenzeitlich ging eine Werft pleite, Werftmitarbeitenden wurde Korruption vorgeworfen.
- Nachrichtenagentur dpa