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Trotz türkischer Bedenken: US-Regierung will syrische Kurden mit Waffen ausrüsten


Trotz Bedenken der Türkei
Trump will schwere Waffen an Kurden liefern

Von dpa, df

Aktualisiert am 10.05.2017Lesedauer: 2 Min.
Trump will schwere Waffen an Kurden liefernVergrößern des Bildes
Die YPG-Kämpfer sollen gepanzerte Fahrzeuge wie dieses erhalten. (Quelle: reuters)

Für die Türkei sind die syrischen Kurden-Milizen "Terroristen", für die USA die wichtigsten lokalen Verbündeten im Kampf gegen den IS. Jetzt sollen die Kämpfer schwere Waffen aus Amerika erhalten.

US-Präsident Donald Trump gab dem Verteidigungsministerium dafür grünes Licht, wie sein Sprecher Sean Spicer sagte.

Es handelt sich nach Angaben eines Pentagon-Sprechers um Handfeuerwaffen, Maschinengewehre, Munition und gepanzerte Fahrzeuge, die an die Kurdenmiliz YPG geliefert werden sollen.

Ankara ist die Unterstützung Dorn im Auge

Die YPG sind Teil eines Bündnisses mit dem Namen Syrische Demokratische Kräfte (SDF). Die Entscheidung, die kurdischen Kämpfer auszurüsten, dürfte für neue Spannungen zwischen den USA und der Türkei sorgen. Ankara stört sich seit längerem an der Unterstützung Washingtons für die YPG.

Die Türkei sieht in der Miliz einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und bekämpft sie deshalb. Die US-Regierung erkennt offiziell nur die PKK als Terrororganisation an. Die YPG braucht sie im Kampf gegen den IS, sie ist ein wichtiger Partner. Jets der internationalen Anti-IS-Koalition unterstützen die von den Kurden angeführte Offensive auf die Stadt Al-Rakka, eine Hochburg der Terroristen.

USA: Nur Kurden können IS-Hochburg bald erobern

Pentagon-Sprecherin Dana White verteidigte die Entscheidung. "Die SDF sind die einzigen Kräfte am Boden, die Al-Rakka in naher Zukunft mit Unterstützung der USA und der Koalition erobern können."

Man wisse um die Bedenken der Türkei, erklärte sie. "Wir versichern der türkischen Regierung, dass die USA sich verpflichtet fühlen, zusätzliche Sicherheitsrisiken zu vermeiden und unseren Nato-Partner zu schützen." Die USA brauchen auch die türkische Regierung im Kampf gegen den IS, weil sie von deren Luftwaffenstützpunkt Incirlik Luftangriffe fliegen.

Erdogan: YPG-Milizen sind "Vampire"

US-Präsident Donald Trump will sich in der kommenden Woche in Washington mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan treffen.
Erdogan bezeichnete die YPG erst kürzlich als "Vampire", die sich "von Blut und Tränen" ernährten.

Türkische Flugzeuge hatten vor zwei Wochen im Norden von Syrien Stellungen der Miliz angegriffen. Dabei wurden mehr als 20 Menschen getötet. US-Soldaten patrouillierten daraufhin gemeinsam mit YPG-Kämpfern an der Grenze zur Türkei. Das amerikanische Militär begründete die Maßnahme damit, die Situation deeskalieren zu wollen.

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