Weichenstellung in der CSU Seehofer bleibt, Herrmann wird Spitzenkandidat
Die Entscheidung ist offenbar gefallen: Joachim Herrmann wird Spitzenkandidat der CSU für die Bundestagswahl im Herbst. Für den bayerischen Innenminister ist in Berlin ein Posten eingeplant.
Die engste Parteispitze verständigte sich am Montag nach dpa-Informationen in München darauf, dass der 60-Jährige auf Platz eins der CSU-Liste stehen soll, dies bestätigten Teilnehmerkreise. Offiziell wird die gesamte Landesliste auf einer Aufstellungsversammlung Anfang Mai beschlossen.
Die CSU würde Herrmann bei einem Wahlerfolg der Union gerne als neuen Bundesinnenminister ins Kabinett schicken. Für CSU-Präsidiumsmitglied Manfred Weber leistet Herrmann sehr gute Arbeit als Innenexperte. "Deswegen ist er für die CSU ein hervorragender Spitzenkandidat", sagte der Europapolitiker Weber.
Seehofer macht weiter
Horst Seehofer will seine Ämter als Parteichef und bayerischer Ministerpräsident nicht abgeben, darüber hat der 67-Jährige seine Partei am Montag in einer Vorstandssitzung informiert, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Seehofer hatte in den vergangenen Jahren mehrfach angekündigt, zur Landtagswahl im Herbst 2018 nicht mehr anzutreten.
Zuletzt hatte Seehofer allerdings einen Sinneswandel angedeutet. In jüngster Zeit war er von mehreren CSU-Spitzenpolitikern zum Weitermachen gedrängt worden. Als populärster CSU-Politiker gilt Seehofer vielen als Garant dafür, dass die Partei bei der Bundestagswahl am 24. September gut abschneidet und ein Jahr später in Bayern ihre absolute Mehrheit verteidigt.
Seehofer will seine Entscheidung nach Sitzungen der CSU-Gremien in München gegen 14.00 Uhr (MESZ) bekanntmachen.