E-Mails erbeutet Bericht: Grüne sind Opfer von großem Hackerangriff geworden
Hackerattacke auf die Grünen: Unbekannte haben sich offenbar Zugang zum IT-System der Partei verschafft. Auch die beiden Parteivorsitzenden sollen betroffen sein.
Die Grünen sind offenbar Opfer einer groß angelegten Cyberattacke geworden. Wie der "Spiegel" berichtete, kam es in den vergangenen Wochen zu mehreren Angriffen, bei denen unter anderem auf die interne Plattform der Partei, das "Grüne Netz", zugegriffen wurde. Auf der Plattform haben sich die Grünen über Verhandlungspositionen innerhalb der Ampelkoalition ausgetauscht, so der "Spiegel". Wer hinter den Angriffen steckt, ist bisher nicht bekannt.
Dabei sind dem "Spiegel" zufolge offenbar auch E-Mails der beiden Vorsitzenden, Ricarda Land und Omid Nouripour, erbeutet worden. Den unbekannten Hackern sei es gelungen, E-Mails an externe Server weiterzuleiten. Betroffen sind dabei demnach E-Mail-Adressen, die für die Kommunikation nach außen verwendet werden. Dem Bericht zufolge ist unklar, wie lange und in welchem Umfang E-Mails erbeutet wurden sowie wer in Besitz dieser Mails gelangt ist. Eine Sprecherin wollte das weder bestätigen noch dementieren.
Nicht der erste Angriff
"Es ist richtig, dass der Zugang zum Grünen Netz seit dem 13. Juni eingeschränkt ist. Dabei handelt es sich um eine Sicherheitsmaßnahme, nachdem unser IT-Dienstleister festgestellt hatte, dass sich Unbekannte Zugang zum Grünen Netz verschafft haben", sagte eine Sprecherin der Partei dem Nachrichtenmedium. Der Abfluss einer "größeren Datenmenge" habe bisher aber nicht festgestellt werden können.
Bereits am 30. Mai soll es einen weiteren Angriff auf die Partei gegeben haben, bei dem mehrere E-Mails an einen externen Server weitergeleitet wurden. Laut "Spiegel" haben das Berliner Landeskriminalamt und das Bundeskriminalamt Ermittlungen in dem Fall aufgenommen.
- Spiegel-Vorabmeldungen vom 16. Juni 2022: Cyber-Angriff auf die Grünen / Hacker erbeuten E-Mails der Grünenvorsitzenden