Machtkampf in der CDU Bericht: Merz will Spahn von Kampfkandidatur abbringen
Der Machtkampf in der CDU nimmt an Schärfe zu. Nach einem Zeitungsbericht soll Friedrich Merz derzeit versuchen, Jens Spahn von einer Kandidatur um den Parteivorsitz abzubringen.
In der CDU spitzt sich der Machtkampf um den Parteivorsitz einem Zeitungsbericht zufolge weiter zu. Wie die "Bild"-Zeitung in ihrer Montagsausgabe meldet, will der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz den stellvertretenden Parteivorsitzenden und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn von einer Kampfkandidatur abbringen. Ziel ist es demnach, Spahn zu einer einvernehmlichen Teamlösung zu bewegen. Dazu solle am Montag ein Gespräch zwischen Merz und Spahn stattfinden.
An dem Gespräch soll dem Bericht zufolge auch der stellvertretende Unionsfraktionschef Carsten Linnemann (CDU) teilnehmen. Wie Spahn gilt auch Linnemann als möglicher Anwärter auf den Partei- sowie Fraktionsvorsitz. Wie "Bild" weiter schreibt, will Merz mit der Teamlösung das liberal-konservative Lager gegen eine Kandidatur von CDU-Präsidiumsmitglied Norbert Röttgen vereinen. Dessen Kandidatur gelte im Merz-Umfeld als ausgemacht.
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Der ehemalige EU-Kommissar und frühere Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Günther Oettinger, hat sich ebenfalls in der Debatte zu Wort gemeldet. Im Mittelpunkt der Personalentscheidungen dürfe nicht das Ziel stehen, einen möglichen Kandidaten Friedrich Merz unbedingt zu verhindern, schrieb er in einem Gastbeitrag für die Bild-Zeitung.
Röttgen will schnelle Entscheidung
Der CDU-Politiker Norbert Röttgen hatte am Sonntag eine Entscheidung über den CDU-Parteivorsitz noch in diesem Jahr gefordert. "Ich glaube, dass wir bis Ende des Jahres die Entscheidung getroffen haben sollten, wer an der Spitze der CDU steht", sagte Röttgen in der ARD. Der Parteitag dazu könne im Dezember oder Januar stattfinden. Er ließ aber eine Kandidatur noch offen.
Nach der verlorenen Bundestagswahl steuert die CDU erstmals in ihrer Geschichte auf eine Mitgliederbefragung zur Neubesetzung des Parteivorsitzes zu. Bei einem Treffen der mehr als 300 Kreisvorsitzenden am Samstag gab es große Zustimmung für ein solches Vorgehen, um die Nachfolge von Parteichef Armin Laschet zu klären. Präsidium und Bundesvorstand der CDU tagen am Dienstag dazu.
- Nachrichtenagentur AFP