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Armin Laschet schickt E-Mail – CDU-Parteikollege Peter Mair "platzt der Kragen"


Parteibeben nach der Wahl
Laschet schickt Mail – Parteikollege "platzt der Kragen"

Von t-online, mam

Aktualisiert am 11.10.2021Lesedauer: 3 Min.
Armin Laschet, Parteichef der CDU: Mair kritisiert, es sei eine Entschuldigung Laschets fällig.Vergrößern des Bildes
Armin Laschet, Parteichef der CDU: Mair kritisiert, es sei eine Entschuldigung Laschets fällig. (Quelle: Political-Moments/imago-images-bilder)

Die Union ist bei der Bundestagswahl krachend gescheitert, eine Jamaika-Koalition in weite Ferne gerückt. Und dennoch: Armin Laschet will nicht aufgeben. Doch ein CDU-Politiker spricht nun Klartext.

Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat am Samstag eine E-Mail an seine Parteikollegen versendet, in der er wiederholte, dass die CDU "bis zur letzten Sekunde" für eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP bereitstehe. Doch was den Mitgliedern wohl das Gefühl geben sollte, einen starken Parteivorsitzenden zu haben, stößt einigen übel auf, berichtet der "Focus".

"Hinter uns liegen Tage intensiver Beratungen. FDP und Grüne haben entschieden, mit der SPD Gespräche über die Bildung einer neuen Bundesregierung zu führen. Wir, die CDU Deutschlands, schlagen keine Tür zu", schreibt Laschet an die CDU-Politiker. "Unser Angebot als CDU Deutschlands steht – bis zur letzten Sekunde der Regierungsbildung", bekräftigt er. Die CDU wolle, so Laschet weiter, "die Alternative zur roten Stillstand-Ampel" sein.

Mair: "Wer sind wir denn?"

Der Berliner CDU-Politiker Peter Mair reagierte wütend auf Laschets Worte. Auf Twitter schrieb er, ihm sei "beim Lesen wirklich der Kragen geplatzt". Das Maß an "Realitätsverweigerung und Würdelosigkeit" sei nicht länger zu ertragen. "Die große CDU, Partei von Adenauer, Kohl und Merkel wartet nicht wie ein Hündchen vor der Tür, ob doch noch etwas abfällt. Wer sind wir denn?", empörte sich Mair.

Zudem kritisierte er, es zeuge von schlechtem Stil, jetzt schon über die "'Stillstands-Ampel' zu schimpfen". Stattdessen sei es die patriotische Pflicht, der kommenden Regierung viel Erfolg zu wünschen. CDU und CSU seien hingegen nun für eine "faire, aber vor allem harte Oppositionsarbeit" zuständig. Zuletzt, so Mair, sei eine persönliche Entschuldigung fällig – bei Abgeordneten, die ihre Mandate verloren hätten, und Tausenden Mitgliedern, die vollen Einsatz gebracht hätten. "Die wollen Ehrlichkeit und keine Taktierereien, nur um sich weiter möglichst viele Optionen offenzuhalten".

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Mair: "Schauen wir den Tatsachen ins Auge"

Doch damit nicht genug: Laschet kündigte an, er wolle sich mit den Landesvorsitzenden der Partei beraten, um zu hören, wie diese die Neuaufstellung gestalten wollen. Außerdem wolle er einen "'Konsenskandidaten für den Chefposten" finden. Auch darüber ist Mair empört: "Und darüber redet Laschet wieder nur mit den Bossen? Hat er gar nichts gelernt? Ich bin kein Fan von Mitgliederentscheiden, aber es geht wohl nur so."

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"Schauen wir den Tatsachen ins Auge. Die Union muss in die Opposition", stellt der CDU-Politiker klar. Jetzt heiße es "aufstehen, Dreck abklopfen und fit machen für 2025".

CDU-Chef Armin Laschet ist am Montagmorgen noch vor dem offiziellen Beginn der Sitzungen der Spitzengremien seiner Partei mit Mitgliedern des engsten CDU-Führungszirkels zusammengekommen. An den Beratungen nahmen neben dem Unions-Kanzlerkandidaten unter anderem Generalsekretär Paul Ziemiak und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier teil. Mehrere Mitglieder der Runde fuhren durch die Tiefgarage in die Parteizentrale. Es war Stillschweigen vereinbart worden – beim Eintreffen äußerte sich zunächst niemand.

Laschet wollte der Parteispitze – ab 9 Uhr dem Präsidium, ab 11 Uhr dem größeren Vorstand – seine Pläne zur personellen und inhaltlichen Neugestaltung nach dem historischen Desaster bei der Bundestagswahl präsentieren. Er hatte am Donnerstag angekündigt, den Erneuerungsprozess moderieren und den Gremien zur Neuaufstellung einen Parteitag vorschlagen zu wollen. Laschet hatte dabei eigene Ambitionen bei einer personellen Neuaufstellung und auch für mögliche weitere Verhandlungen mit Grünen und FDP über ein Jamaika-Bündnis zurückgestellt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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