Medienbericht Nahm ein geheimes Netzwerk Einfluss auf die AfD?
Einladungen in Luxushotels und politische Anweisungen: Laut einem Medienbericht soll ein Netzwerk um einen einflussreichen Unternehmer tief in die AfD hineingewirkt haben. Die Partei kündigte Aufklärung an.
Hat ein geheimes Netzwerk um den Unternehmer Tom Rohrböck massiven Einfluss auf die AfD genommen? Laut einem Medienbericht ließen sich einige AfD-Funktionäre, darunter auch Fraktionschefin Alice Weidel, von Rohrböck wiederholt in Luxushotels einladen. Dabei habe die Fraktionschefin teilweise unter falschem Namen eingecheckt. Rohrböck habe AfD-Funktionären politische Empfehlungen gegeben und strategische Manöver betrieben, hieß es weiter. Dabei habe er massiv Einfluss auf die Ausrichtung der Partei genommen.
Die beteiligten Medien – NDR, WDR und die Wochenzeitung "Die Zeit" – befragten für ihre Recherche nach eigenen Angaben hunderte Informanten in acht Ländern. Auch lägen ihnen Rechnungen, Verträge, Kreditkartenabrechnungen, Kontoauszüge, E-Mails, Fotos, Handelsregisterauszüge, Sprachnachrichten, SMS, Videos und WhatsApp-Chats vor. Demnach gab es auch einzelne Kontakte Rohrböcks in CDU, FDP und NPD hinein. Der Unternehmer selbst sei zu einer Stellungnahme auf Anfrage nicht bereit gewesen.
Die AfD kündigte am Abend an, die Angaben über mögliche Einflussnahme untersuchen zu wollen. Das sagte Bundesschatzmeister Carsten Hütter gegenüber den beteiligten Medien. Er wandte sich gegen eine solche Beeinflussung von außen.
Fraktionschefin Alice Weidel bestätigte den Angaben zufolge, dass Rohrböck Zugang zu einer Gruppe von rund 40 Bundestagsabgeordneten und weiteren AfD-Funktionären gehabt habe. Auch sie selbst sei zeitweise mit Rohrböck in Kontakt gestanden. Der Unternehmer betreibt verschiedene Online-Plattformen und Investmentfirmen.
- Nachrichtenagentur AFP