Auftritt in Thüringen "Arroganz" – CDU-Kandidat Merz attackiert Ramelow
Das Wahldebakel im Thüringer Landtag hat den politischen Aschermittwoch der CDU in Apolda beherrscht. Dort arbeiteten sich Friedrich Merz und Mike Mohring an der Linken ab – und an der Bundes-CDU.
Der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat den Thüringer Linke-Politiker Bodo Ramelow scharf dafür kritisiert, bei der Wahl zum Ministerpräsidenten ohne absehbare Mehrheit kandidiert zu haben. Dies sei der eigentliche Grund für die derzeitigen Probleme in Thüringen, sagte Merz beim politischen Aschermittwoch in Apolda (Thüringen). "Der Auslöser war die Arroganz, die Überheblichkeit zu sagen, ich stelle mich hier zur Wahl", sagte Merz und erntete dafür großen Applaus.
Merz will für den Vorsitz der Bundes-CDU kandidieren und konkurriert dabei mit dem CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Am 25. April wird es auf einem Sonderparteitag zu einer Kampfabstimmung über die Nachfolge von Annegret Kramp-Karrenbauer kommen. Sollte er die Wahl gewinnen, würde er Laschet und Gesundheitsminister Jens Spahn "in sein Team" holen, sagte Merz in Apolda: "Dann sind wir eine Mannschaft, dann gehen wir zusammen nach vorn."
Mohring setzt auf Merz als CDU-Chef
Merz wurde in der ausverkauften Festhalle der örtlichen Brauerei mit lautem, anhaltendem Applaus der rund 1.500 Besucher empfangen. Er war auf Einladung von Thüringens CDU-Landespartei- und Fraktionschef Mike Mohring nach nach Apolda gekommen. Mohring sagte, man setze auf Merz als Kandidaten. "Unsere CDU in Deutschland braucht einen personellen Neuanfang."
Zudem warf Mohring der Bundes-CDU mangelnde Unterstützung vor: "Manches wäre leichter gewesen, wenn wir aus Berlin mehr Vertrauen und mehr Zutrauen bekommen hätten", so Mohring. Die CDU sei eine föderale Partei und sei auch wegen ihrer Vielfalt erfolgreich, betonte Mohring, der seine Posten an der Spitze der Thüringer CDU-Fraktion und der Landespartei am Montag abgeben will.
- Nachrichtenagentur dpa