"Grüner Baum ist kräftig am Wachsen" Mitgliederrekord bei den Grünen
Bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg schnitten die Grünen nicht so gut ab wie erwartet. Bundesweit stimmen die Zahlen aber. Das zeigen auch 25.000 Parteieintritte in den letzten 20 Monaten.
Die Grünen haben nach eigenen Angaben einen neuen Mitgliederrekord erzielt. Das sagte der Politische Bundesgeschäftsführer der Partei, Michael Kellner, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Wir haben jetzt 90.000 Mitglieder und damit in den letzten 20 Monaten 25.000 Mitglieder hinzugewonnen", sagte er.
"Der grüne Baum ist also kräftig am Wachsen. Und am stärksten wachsen wir in Sachsen, Brandenburg und Thüringen. Dort erfahren wir eine deutliche Stärkung unserer Strukturen und konnten davon im Wahlkampf profitieren." Erst Anfang Mai hatten die Grünen die 80.000-Mitglieder-Schwelle überschritten.
"Sind aus dieser Angstzone um die fünf Prozent entkommen"
Ungeachtet der Tatsache, dass die Grünen bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen schlechter abschnitten als in den Umfragen vorhergesagt, seien die Wahlen ein Erfolg. "Noch bei der Bundestagswahl lagen wir in Sachsen unter fünf Prozent und in Brandenburg genau bei fünf Prozent", sagte Kellner. "Mit diesen Wahlen haben wir einen riesigen Schritt voran gemacht und sind aus dieser Angstzone um die fünf Prozent entkommen. Deshalb freuen wir uns über das Ergebnis."
Kellner plädierte für Gespräche mit der Sachsen-CDU über die Bildung einer Koalition. "Wir sind bereit, Verantwortung zu tragen, auch wenn es schwierig wird", sagte er. "Es ist vielleicht die historische Aufgabe dieser Zeit, zu verhindern, dass die Konservativen die Steigbügelhalter für Rechtsextreme werden."
Wichtig sei dabei, dass sich die Bundes-CDU und die Spitzen der Landes-CDU "klar von der AfD distanzieren". Auch müsse eine Koalition "zeigen, dass sie Veränderung will, dass sie bei der Energiewende loslegt und sich für ein weltoffenes Sachsen engagiert". Wenn alle Partner das Gemeinsame suchten, dann bestehe eine Chance.
- Nachrichtenagentur AFP