Zusammenhang noch unklar Neben abgebrannten AfD-Autos – Drogenplantage entdeckt
Drei Werbefahrzeuge der AfD sind in einem abgesperrten Innenhof in Essen abgebrannt – wie sich herausstellte ausgerechnet neben einer riesigen Marihuana-Plantage.
Die Polizei geht von Brandstiftung und einer politisch motivierten Tat aus, wie sie am Donnerstag mitteilte. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen. Die Fahndung habe bisher keine Ergebnisse gebracht. Bei den Löscharbeiten waren die Einsatzkräfte auf eine professionell betriebene Rauschgiftplantage gestoßen.
Für das Feuer machte die AfD Linksextreme verantwortlich. Der AfD-Landesvorsitzende Thomas Röckemann sprach von "Terror gegen Andersdenkende" und potenziell versuchtem Mord. "Hier wurde die Möglichkeit, dass Menschen zu Schaden kommen, billigend in Kauf genommen", teilte er mit.
Nach den Angaben der Polizei hatte ein Zeuge den Notruf gewählt. Die Feuerwehr löschte die lichterloh brennenden Autos im Essener Stadtteil Holsterhausen. Durch die Flammen und die große Hitze seien auch die angrenzende Hausfassade beschädigt worden und Fensterscheiben zerbrochen. Wie ein Polizeisprecher berichtete, betraten die Feuerwehrleute deswegen auch das unbewohnte Gebäude und stießen im Obergeschoss auf mehrere hundert abgeerntete Marihuana-Pflanzen sowie Wärmelampen und aufwendige Lichttechnik. Anschließend fanden die Ermittler im Keller mehr als tausend weitere Pflanzen.
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Ob eine Verbindung zwischen der Drogenplantage und weiteren Nutzern des Gebäudekomplexes bestehe, sei Gegenstand der Ermittlungen, sagte ein Polizeisprecher. Teile der Gebäude rund um den Innenhof stehen leer, andere werden als Büros oder Lager genutzt. Mindestens ein Mitglied der AfD, das die Autos auf dem privaten Gelände geparkt hatte, nutze Räume in dem Komplex.
"Ob beide Delikte in einem konkreten Zusammenhang stehen ist noch unklar", teilte die Polizei mit. "Fest steht, dass es Parallelen der Verantwortlichkeiten zwischen den ausgebrannten Werbefahrzeugen und der Gebäudeverwaltung gibt."
- Nachrichtenagentur dpa