"Politischer Selbstmord" CDU-Politiker Haseloff warnt vor Koalition mit der AfD
Gemeinsam regieren mit der AfD? Darüber wird in der Union zurzeit offen diskutiert. Die Kanzlerin ist dagegen, auch der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt fordert eine andere Strategie.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat die Union eindringlich vor einer Annäherung an die AfD gewarnt. "Wer aus machtpolitischen Aspekten seine Grundsätze verlässt, der begeht politischen Selbstmord", sagte Haseloff dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
"Bei der letzten Wahl in Sachsen-Anhalt betrug unser Abstand zur AfD vier Prozent, jetzt sind es rund zehn", sagte der CDU-Politiker. Es lohne sich also, klare Kante zu zeigen. Die AfD sei keine konservative, demokratische Partei. "Die sind im Tross mit den Nazis auf der Straße", sagte Haseloff.
Gauland kann sich Koalition vorstellen
Für Unruhe in der Union hatte am Mittwoch vergangener Woche der neue Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion in Sachsen, Christian Hartmann, gesorgt, als er eine Koalition mit der AfD nach der Landtagswahl 2019 nicht ausschließen wollte. Anschließend sagte auch der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland, er könne sich mittelfristig eine Koalition mit der CDU vorstellen.
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Bisher hatte Gauland stets vor einer zu raschen Regierungsbeteiligung seiner Partei gewarnt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und andere führende Politiker von CDU und CSU haben eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen.
- dpa