Rechtsextreme NPD-Chef Apfel tritt zurück
Der NPD-Bundesvorsitzende Holger Apfel ist zurückgetreten. Er gab auch den Fraktionsvorsitz im sächsischen Landtag auf, wie die rechtsextreme Partei am Donnerstag in Berlin mitteilte. Als Grund wurden gesundheitliche Probleme angegeben.
Das Parteipräsidium wolle nun am kommenden Sonntag in einer Sondersitzung über die notwendigen Schritte beraten, hieß es weiter.
"Pampig und von Konkurrenzneid zerfressen"
Bis auf weiteres leiten nach Angaben eines Sprechers die Stellvertreter Udo Pastörs und Karl Richter die Partei. Apfels Rückzug habe nichts mit den parteiinternen Querelen zu tun, die in den vergangenen Wochen öffentlich wurden, sagte der Sprecher "Spiegel Online".
Bundesvize Richter hatte Apfel vor wenigen Wochen massiv wegen angeblicher Absprachen bei der Europawahl attackiert. Apfel unterstützte Pastörs gegen Richter als Spitzenkandidat bei der Europa-Wahl.
Richter schrieb in einer E-Mail von "unserem meist pampigen und von Konkurrenzneid zerfressenen Parteivorsitzenden", von einem Chef, der spalte, "Leistungsträger wegbeiße'" und bei Auftritten "demonstrativ abseits steht und fortwährend mit pummeligen Fingerchen auf seinem Mobiltelefon herumtippt".
"Seriöser Radikalismus" nicht radikal genug
Gegen die rechtsextreme Partei haben die Bundesländer einen Verbotsantrag beim Bundesverfassungsgericht eingereicht.
Apfel schlug sich zudem mit dem früheren Parteivorsitzenden Udo Voigt herum - auch er ein starker Kritiker Apfels. Voigt kritisiert vor allem Apfels "seriösen Radikalismus" mit dem dieser die Partei in die vielbeschriebene "Mitte der Gesellschaft" führen will - vielen in der Partei ist das zu gemäßigt.
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