"Nur befriedigend" SPD-Chef Klingbeil kritisiert Arbeit in der Ampelkoalition
Der Chef der SPD drängt die Ampelkoalition zu mehr Zusammenarbeit. Nach einem Jahr Bestand sieht er Raum für Verbesserungen.
SPD-Chef Lars Klingbeil hat kurz vor dem einjährigen Bestehen der Ampelkoalition mehr Teamgeist angemahnt. "Ein bisschen weniger öffentlicher Streit führt auch dazu, dass Noten besser werden", sagte Klingbeil der "Bild am Sonntag". Das erste Regierungsjahr habe allen viel abverlangt. "Aber manche Diskussion war zu lang, zu öffentlich, zu personalisiert."
Auf die Frage, welche Note er der Bundesregierung geben würde, antwortete Klingbeil: "Eine 3+." Sein Rat: "Wir sollten wieder zur politischen Kultur aus den Koalitionsverhandlungen zurückfinden." Die rot-grün-gelbe Bundesregierung von Kanzler Olaf Scholz war am 8. Dezember 2021 vereidigt worden.
Angesichts des brutalen russischen Kriegs in der Ukraine, der Energiekrise, der Inflation und der Klimakrise stehe die Regierung vor "krassen Herausforderungen". Die Ampel habe die Lage "gut im Griff", es gebe aber Raum für Verbesserungen. Klingbeil rief die Koalitionspartner SPD, Grüne und FDP dazu auf, zu dem Umgang zurückzukehren, der während der Koalitionsverhandlungen gepflegt worden sei. "Dass wieder gilt: Wir packen das gemeinsam an, ohne dass ständig vermessen wird, wer von den drei Partnern sich wo genau durchgesetzt hat."
- Nachrichtenagentur dpa