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Bundeswehr-Piloten haben Angst vor eigenem Hubschrauber NH 90


Transport-Hubschrauber NH 90
Bundeswehr-Piloten misstrauen Sicherheit eigener Helikopter

Von t-online
Aktualisiert am 30.11.2014Lesedauer: 2 Min.
An der Sicherheit des Bundeswehr-Hubschraubers NH 90 gibt es erhebliche Zweifel.Vergrößern des Bildes
An der Sicherheit des Bundeswehr-Hubschraubers NH 90 gibt es erhebliche Zweifel. (Quelle: Kerstin Müller/imago-images-bilder)

Erneut Diskussionen um nicht funktionstüchtiges Gerät bei der Bundeswehr: Der Transporthubschrauber steht NH 90 in der Kritik - der Helikopter ist vielen Piloten zu unsicher. Vor wenigen Tagen erst hatte CDU-Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen den Kauf von über hundert Hubschraubern dieses Typs angekündigt.

"Die Soldaten zweifeln an der Zuverlässigkeit des Helikopters und misstrauen den Einschätzungen der offiziellen Stellen", sagte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft des fliegenden und luftfahrzeugtechnischen Personals der Transport- und Hubschrauberverbände der Bundeswehr, Reinhard Schlepphorst, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS).

Hubschrauber NH 90: Beinahe-Absturz im Juni

Ursache für diesen Argwohn ist nach Informationen des "Spiegel" ein Zwischenfall am Standort Termez in Usbekistan: Im Juni war NH 90 beinahe abgestürzt, als nach einem Triebwerksschaden die Löschfunktion ausgelöst wurde und Teile der Elektronik aussetzten. Ein laut Schlepphorst "extrem gefährlicher Vorfall". Soldaten hätten im Anschluss den Flugbetrieb zum Teil verweigert.

Jetzt sollen sich Soldaten sich laut "FAS" auch auf deutschen Stützpunkten flugunfähig melden, um nicht mit diesem Typ fliegen zu müssen.

"Flugsicherheitsgefährdende Störung"

Nach dem Vorfall in Usbekistan hätten Soldaten laut FAS. eine "flugsicherheitsgefährdende Störung" festgestellt. Das interpretierte die Bundeswehr offiziell ähnlich: "Nach hiesiger Einschätzung ist es nicht möglich auszuschließen, dass dieser Fehler (...) an anderen NH 90 der Flotte nochmals auftritt", zitiert die FAS einen internen Bericht von 14. November.

Daraufhin verhängte die Bundeswehr eine Flugsperre für den Helikopter - die wenige Tage später wieder aufgehoben wurde: "Die Kombination eines Triebwerkausfalls in Verbindung mit der (...) Fehlfunktion (…) wurde seitens der Firma als extrem unwahrscheinlich eingestuft und liegt damit innerhalb der akzeptierten Ausfallwahrscheinlichkeit", zitiert die Sonntagszeitung aus dem Papier.

Das Verteidigungsministerium sieht den Vorfall ähnlich: Der Verdacht, dass es sich um einen Serienfehler handle, "hat sich nicht erhärtet", heißt es beim "Spiegel".

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