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Bundeswehr: Immer mehr Ungediente wollen Reservisten werden


Ausbildung an der Waffe
Immer mehr Ungediente wollen Reservisten werden

Von afp
05.08.2023Lesedauer: 1 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230801-0921-005409Vergrößern des Bildes
Ungediente als Reservisten: Ziel der Ausbildung ist es, für einen Krisenfall eine Reserve von qualifizierten Soldaten aufzubauen. (Quelle: Christoph Schmidt)

Um die Bundeswehr im Ernstfall zu unterstützen, melden sich vermehrt Ungediente für eine Reservisten-Ausbildung. Auch die Zahl der Kriegsdienstverweigerer steigt.

Immer mehr Ungediente absolvieren bei der Bundeswehr eine Ausbildung zum Reservisten. Auf Grundlage des seit 2018 laufenden Programms seien bis Ende Juni knapp 930 ungediente Frauen und Männer in die Reserve eingetreten, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Samstag. Für 2023 seien noch weitere Ausbildungen geplant.

Nach RND-Informationen hat sich die Zahl der Interessenten 2023 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Zuletzt wollten demnach 482 Zivilisten in diesem Jahr Reservisten werden. Ein Grund dafür sei der russische Angriff auf die Ukraine, nach dem sich die Frage der Verteidigungsfähigkeit in Deutschland ebenfalls neu stellt. Ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr sagte dem RND, im kommenden Jahr würden auch Bremen und Berlin die Ausbildung anbieten.

Auch Zahl der Kriegsdienstverweigerung steigt an

Die Ausbildung dauert 164 Stunden und erfolgt auch an der Waffe. Wer sie abgeschlossen hat, wird anschließend regelmäßig zu Wehrübungen eingezogen. Im Ernstfall würden die Reservisten Kasernen bewachen oder Verwundete transportieren. Anerkannte Kriegsdienstverweigerer müssen für die Reservistenausbildung ihre Verweigerung zuvor beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben widerrufen.

Wie die Zahl der Reservisten stieg seit Beginn des Ukraine-Kriegs auch die Zahl der Kriegsdienstverweigerer deutlich an, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei ergab. Demnach gab es 2021 nur 209 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung, 2022 dann aber bereits 1.123. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres waren es bereits 672.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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