Nach Ärger um AfD-Verbindung Ex-Werteunion-Chef Otte akzeptiert CDU-Ausschluss
Max Otte soll aus der CDU ausgeschlossen werden. Der Grund: Auf Vorschlag der AfD kandidierte er für das Amt des Bundespräsidenten. Aus aktuellem Anlass will er die drohende Strafe akzeptieren.
Der frühere Vorsitzende der erzkonservativen Werteunion, Max Otte, will seinen geplanten Rauswurf aus der CDU akzeptieren. "Ich werde mich nicht gegen einen Ausschluss wehren", sagte der 57-jährige Ökonom am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Gegen Otte läuft ein Ausschlussverfahren, weil er Mitte Februar auf Vorschlag der AfD für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert hatte. Es zeichne sich nach der ersten Verhandlung vor dem Kreisschiedsgericht in Köln ab, dass er ausgeschlossen werden solle, sagte Otte. Er ist seit über 30 Jahren in der CDU. "Den Eintritt in eine andere Partei schließe ich kategorisch aus", erklärte er.
"Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen, aber auch nicht verlieren"
Otte begründete seinen Abschied aus der CDU nun mit dem "maßgeblich von der Union betriebenen Antrag zur Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine". Der Antrag sei "in martialischer Sprache verfasst und kann von Russland als Kriegseintritt Deutschlands interpretiert werden". Der Angriff Russlands sei "ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg, den ich scharf verurteile. Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen. Aber Russland darf diesen Krieg auch nicht verlieren. Man darf eine Atommacht nicht demütigen. Das Gefahrenpotenzial ist ungeheuerlich".
Otte sagte weiter: "Ich kann den Kriegskurs der Union nicht mittragen und akzeptiere den Ausschluss aus der Partei. Im Herzen bleibe ich Christdemokrat im Sinne Konrad Adenauers und Helmut Kohls." Schon nach seiner vergeblichen Kandidatur als Bundespräsident hatte er erklärt, sich aus der aktiven Politik zurückziehen zu wollen.
Den Vorsitz bei der Werteunion hatte er schon Ende Januar niedergelegt. Am Freitag sagte Otte, er wolle aber einfaches Mitglied der Werteunion bleiben, die keine offizielle Vereinigung der CDU ist, aber sich als "konservative Basisbewegung" in der Union sieht.
- Nachrichtenagentur dpa