Gegenwind für Kramp-Karrenbauer Heftiger Streit um CDU-Spitzenpersonalie
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer verärgert mit einer Personalie den Parteinachwuchs. Die Junge Union wirft dem anvisierten Bundesgeschäftsführer "massive Fehler" vor.
Nico Lange, Vertrauter der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer, soll nach "Spiegel"-Informationen neuer Bundesgeschäftsführer der Partei werden. Die Personalie solle am Montag von den Spitzengremien beschlossen werden, meldete das Nachrichtenmagazin. Kramp-Karrenbauer wollte auf Anfrage des Magazins dazu nichts sagen. Auch Lange habe sich nicht geäußert.
Junge Union Berlin: "Schlechthin untragbar"
Doch gegen Langes Ernennung zum Bundesgeschäftsführer regt sich Widerstand. Die Junge Union Berlin forderte die Parteivorsitzende am Dienstag in einem offenen Brief auf, auf die Ernennung ihres Vertrauten Nico Lange zum CDU-Bundesgeschäftsführer zu verzichten. Die Nachwuchspolitiker warfen Lange vor, vor der Europawahl in der entscheidenden Wahlkampfphase "massive Fehler" gemacht zu haben und im Nachhinein die Schuld von sich zur Jungen Union geschoben zu haben.
Damit spalte er die Partei und baue keine Brücken, heißt es in dem Brief. "Nico Lange missachtet das so wichtige verbindende Element der CDU. Das macht ihn für uns als Bundesgeschäftsführer schlechthin untragbar", schreibt die JU Berlin. "Wir fordern daher Sie, Frau Kramp-Karrenbauer, auf, ihm die so wichtige Position des Bundesgeschäftsführers nicht anzuvertrauen."
Der Nachfolger des langjährigen Geschäftsführers Klaus Schüler müsse eine thematische und kommunikative Erneuerung in der CDU einleiten: "Er darf nicht an der unzureichenden Parteiarbeit der letzten Monate beteiligt gewesen sein."
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Lange war bislang Leiter der Abteilung "Politische Planung" im Konrad-Adenauer-Haus und stellvertretender Bundesgeschäftsführer. Der 44-Jährige kam mit Kramp-Karrenbauer aus dem Saarland in die Parteizentrale. Der bisherige Bundesgeschäftsführer Klaus Schüler verlässt das Konrad-Adenauer-Haus Ende des Monats und wechselt in die Wirtschaft.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP