Nach Wahlsieg der AfD Buchautor wettert über Gera: "Das ist eine Loser-Stadt"
Gera ist eine "Loser-Stadt" – meint Sergej Lochthofen. Der ehemalige Chef der "Thüringer Allgemeinen" sieht es als großen Misserfolg, dass die AfD dort so gut abgeschnitten hat. Mehrere Politiker reagieren auf seine Kritik.
Die AfD hat bei den Kommunalwahlen in Ostdeutschland erfolgreich abgeschnitten – auch in Thüringen. Während die Grünen in der Hochschulstadt Gera auf 6,7 Prozent der Stimmen kommen, erhält die AfD knapp 29 Prozent und wird damit Wahlsieger. Der Buchautor und Journalist Sergej Lochthofen ist enttäuscht von diesem Wahlergebnis.
Einem Bericht von "Spiegel Online" zufolge fordert er von jungen Menschen: "Gehen Sie aus Gera weg!". Und er geht noch weiter: "Das ist eine Loser-Stadt." Der ehemalige Chefredakteur der "Thüringer Allgemeinen" ist der Meinung, Gera gehe unter. Damit löst er eine hitzige Debatte aus.
Reaktionen auf Lochthofen
Der parteilose Oberbürgermeister der Stadt, Julian Vonarb, reagierte auf Lochthofens Worte dem Bericht zufolge entrüstet. Er verteidigte Gera: Die Stadt sei "ganz und gar nicht trostlos" und viele Einwohner besäßen "ein hohes Maß an Heimatverbundenheit".
Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Elisabeth Kaiser setzt sich für ihre Heimatstadt ein: "Natürlich ist nicht alles perfekt, doch wo ist es das schon?", fragt sie in der "Thüringischen Landeszeitung". Sie halte Gera für eine "lebenswerte Stadt, in der viel passiert".
- Kommunalwahlen im Osten: AfD kann nicht alle gewonnenen Sitze besetzen
- Auswertung: Wie die Parteien bei den Kommunalwahlen abschnitten
- Europawahl 2019: Das steht im Wahlprogramm der AfD
Auch Wolfgang Tiefensee, SPD-Landeschef, stammt aus Gera. Er kann Lochthofens Reaktion auf das Wahlergebnis nicht nachvollziehen, heißt es bei "Spiegel Online": Es werde daran gearbeitet, die Stadt weiterzuentwickeln und lebenswerter zu machen. Lochthofen solle sich selbst ein Bild vor Ort machen. Die AfD stellt in Gera künftig 12 Stadträte.