Milliarden-Forderung der Bauern Grüne kritisieren "pauschales Handaufhalten"
Die deutschen Bauern fordern angesichts der Dürre Staatshilfen in Höhe von einer Milliarde Euro. Die Grünen sehen das kritisch. Sie fordern, die Finanzhilfen müssten an Bedingungen geknüpft sein.
Mögliche Hilfen für die von der Dürre geplagten Bauern müssen nach Ansicht von Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter an Bedingungen geknüpft werden. "Pauschales Handaufhalten von Lobbyverbänden ist wenig hilfreich, vor allem, wenn der fordernde Verband gleichzeitig für ein politisches Weiter-so steht", sagte Hofreiter der "Rheinischen Post" mit Blick auf den Deutschen Bauernverband.
Geld nur für Öko-Betriebe?
Hofreiter forderte angesichts der massiven Dürreschäden ein grundsätzliches Umsteuern in der Landwirtschaft. Die Dürre müsse "ein Weckruf sein für einen grundlegenden Kurswechsel in der Agrarpolitik", sagte der Grünen-Politiker.
Zwar sei die Lage in vielen Betrieben bereits so dramatisch, dass der Staat den Landwirten nun unter die Arme greifen müsse, sagte Hofreiter. Die Hilfen müssten aber an Bedingungen geknüpft werden. "Die industrielle Landwirtschaft kann nicht mehr weiter so wirtschaften wie bisher", betonte er.
Hofreiter sprach sich dafür aus, dass "die Milliardengelder, die in die Landwirtschaft fließen, in Zukunft nur noch an solche Betriebe gehen, die mit der Natur arbeiten". Damit würden klimafreundliche und ökologischere Betriebe gezielt unterstützt.
Bauern wollen eine Milliarde Euro
Der Bauernverband fordert staatliche Hilfen für geschädigte Landwirte von einer Milliarde Euro. Vertreter von Bund und Ländern beraten am Dienstag über die Situation der von der Dürre geplagten Landwirtschaft. Am Mittwoch will Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) im Kabinett über die Auswirkungen der Hitze und Trockenheit berichten.
- dpa