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Bundeswehr: Högl erklärt Personalmangel zum zentralen Problem


Jahresbericht
Wehrbeauftragte: Das ist das zentrale Problem der Bundeswehr

Von reuters, t-online
11.03.2025 - 11:47 UhrLesedauer: 2 Min.
Feierliches Gelöbnis für Rekruten der Bundeswehr.Vergrößern des Bildes
Feierliches Gelöbnis für Rekruten der Bundeswehr (Symbolbild): Der Truppe mangelt es an Personal. (Quelle: IMAGO/Bernhard Herrmann)
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Die Bundeswehr kämpft mit Personalmangel: Trotz Anwerbeprogrammen sinkt die Truppenstärke. Die Wehrbeauftragte warnt vor ernsten Folgen.

Die Wehrbeauftragte des Bundestages sieht im Personalmangel ein zentrales Problem für die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands. Trotz eines groß angelegten Anwerbeprogramms im Zuge der "Zeitenwende" ist die Zahl der aktiven Soldaten gesunken. Wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Wehrbeauftragten Eva Högl hervorgeht, verringerte sich die Truppenstärke um 340 auf rund 181.200 Soldaten.

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Ein Hauptgrund sei das gestiegene Durchschnittsalter der Bundeswehrangehörigen, das zwischen 2019 und 2024 von 32 auf 34 Jahre angestiegen sei. Besonders betroffen seien die Unteroffiziere und Offiziere, bei denen etwa ein Fünftel der Stellen unbesetzt sei. In den Mannschaftsdienstgraden seien es mit 28 Prozent sogar mehr als ein Viertel. Damit sei das Ziel, die Bundeswehr auf über 200.000 Soldaten zu erweitern, nicht näher gerückt. Ursprünglich sollte dies bis 2025 erreicht werden, wurde jedoch auf 2031 verschoben.

Debatte um Wehrpflicht

Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und wachsender Unsicherheiten über das US-Engagement in der Nato rückt die Stärkung der Bundeswehr auch für die künftige Regierung aus Union und SPD in den Fokus. Eine Ausnahme von der Schuldenbremse soll eine stabile Finanzierung gewährleisten. Das 2022 beschlossene Sondervermögen von 100 Milliarden Euro sei bereits zu 82 Prozent verplant. Dennoch habe Deutschland erstmals das Nato-Ziel erreicht, mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung aufzuwenden.

Aufgrund der angespannten Personallage wird auch eine Wiedereinführung der 2011 ausgesetzten Wehrpflicht diskutiert. Högl unterstützt jedoch das Konzept von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), das auf Freiwilligkeit setzt. Sein Vorschlag sieht vor, dass wehrfähige Männer angeschrieben und zu einer Rückmeldung verpflichtet werden, während Frauen davon ausgenommen wären. Nach dem Aus der Ampelkoalition wurde dieser Plan nicht weiter verfolgt.

Gleichzeitig spricht sich Högl für ein gesellschaftliches Pflichtjahr für Männer und Frauen aus, das auch in der Bundeswehr absolviert werden könnte. Einer Umfrage zufolge würde jedoch nur etwa ein Drittel der Befragten Deutschland im Ernstfall mit der Waffe verteidigen.

Weiteres Problem: Ausrüstung und Waffen

Neben dem Personal fehlen der Bundeswehr laut Bericht auch Ausrüstung und Waffen. Dies liege nicht ausschließlich an den Waffenlieferungen an die Ukraine. Besonders bei der Infrastruktur gebe es weiterhin erhebliche Investitionsrückstände. "Daher befinden sich Kasernen und Liegenschaften immer noch teilweise in einem desaströsen Zustand", heißt es im Bericht.

Die Wehrbeauftragte des Bundestages ist für die Wahrung der Interessen der Soldatinnen und Soldaten zuständig. Sie überprüft deren Anliegen, kontrolliert Gesetze und Vorschriften innerhalb der Bundeswehr und berichtet über den Zustand der Truppe.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur Reuters
Transparenzhinweis

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