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Bernhard Vogel (†92): Politiker ehren den verstorbenen "Brückenbauer"


Bernhard Vogel ist tot
"Er hat deutsche Geschichte geschrieben"

Von t-online, jcz

Aktualisiert am 03.03.2025 - 13:44 UhrLesedauer: 3 Min.
Friedrich Merz und Bernhard Vogel beim Festakt zu 30 Jahren CDU-Fraktion im Thüringer Landtag und zum 90. Geburtstag von Bernhard Vogel (Archivbild): Viele Politiker ehren den Verstorbenen als Vermittler zwischen Ost und West.Vergrößern des Bildes
Friedrich Merz (l.) und Bernhard Vogel beim Festakt zu 30 Jahren CDU-Fraktion im Thüringer Landtag und zum 90. Geburtstag von Bernhard Vogel (Archivbild): Viele Politiker ehren den Verstorbenen als Vermittler zwischen Ost und West. (Quelle: IMAGO/Michael Kremer/imago-images-bilder)
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Der CDU-Politiker Bernhard Vogel ist tot. Zahlreiche Politiker trauern um den ehemaligen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Thüringen.

Politiker der verschiedensten politischen Lager haben das Leben und Wirken des verstorbenen langjährigen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Thüringen, Bernhard Vogel (CDU), gewürdigt. So nannte CDU-Chef Friedrich Merz im Kurznachrichtendienst X Vogel einen "Ausnahmepolitiker" und "Brückenbauer zwischen Ost und West".

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) würdigte den CDU-Mann ebenfalls. "Bernhard Vogel gestaltete das Zusammenwachsen von Ost und West und prägte unser Land über 40 Jahre lang – als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen und als unermüdliche Stimme für die Demokratie", schrieb Scholz auf der Plattform X. "Diese Stimme wird uns fehlen", fügte er hinzu.

Auch der ehemalige Vorsitzende der Jungen Union und jetzige Generalsekretär der CDU in Nordrhein-Westfalen, Paul Ziemiak, sowie die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein, Karin Prien (CDU), betonten Vogels Verdienste für die deutsch-deutschen Beziehungen. So schrieb Ziemiak auf X: "Als Brückenbauer zwischen Ost und West hat Bernhard Vogel deutsche Geschichte geschrieben."

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Mario Voigt, Ministerpräsident von Thüringen und langjähriger Vertrauter von Vogel, bezeichnete diesen in seinem Nachruf auf X als einen "väterlichen Freund" und erklärte: "Bernhard Vogel war ein Jahrhundertpolitiker und prägend für Thüringen". Er habe das Land nach der Wiedervereinigung maßgeblich mit aufgebaut und mit "seiner fachlichen Expertise, vielen klugen Entscheidungen und nicht zuletzt durch sein persönliches Vorbild" zum guten Gedeihen Thüringens sowie zum Zusammenwachsen von Ost und West beigetragen. Es sei "historisch einmalig, Ministerpräsident in zwei Ländern gewesen zu sein", so Voigt.

"Vogel war großer Freund des Karnevals und des Faschings"

Seine Arbeit in Thüringen habe viele greifbare Spuren hinterlassen, etwa die Neugründung der Universität Erfurt sowie die Ansiedlungen des Bundesarbeitsgerichts und des Kinderkanals von ARD und ZDF in Erfurt. "Dabei ist er als wahrer Landesvater mit Herz und Verstand immer nahbar, authentisch und bescheiden geblieben", betonte Voigt.

Seine Karnevals- und Faschingstermine am Rosenmontag will der CDU-Politiker aber trotz der Trauer wahrnehmen. Er habe sich mit seinem Amtskollegen aus Rheinland-Pfalz, Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD), darauf verständigt, alle Termine zu absolvieren, so Voigt in einer Video-Botschaft beim Netzwerk X. "Weil Bernhard Vogel selber ein großer Freund des Karnevals und des Faschings war."

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Zudem kündigte er Trauerbeflaggung in Thüringen an. "Wir werden uns in Rheinland-Pfalz und in Thüringen eng abstimmen, wie wir ihm ein ehrendes Gedenken bewahren", sagte Voigt.

Würdigung über Parteigrenzen hinweg

Auch Voigts Vorgänger als Ministerpräsident, Bodo Ramelow (Linke), hat den Verstorbenen gewürdigt. "Sein Satz: zuerst das Land, dann die Partei, wird alles überdauern", schrieb Ramelow im Netzwerk X. Vogel sei "ein Verantwortungsträger in besonderen Zeiten" gewesen. "Ein Ministerpräsident in zwei Bundesländern. Ein Wanderer nicht nur in der Natur, sondern auch zwischen West und Ost."

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) erklärte in Mainz, Vogel sei "ein aufrichtiger Politiker" gewesen, der einen ganz eigenen Politikstil geprägt habe. "Seine politische Arbeit war stets geprägt von Ausgleich, Mitte, Dialog und Kompromiss", betonte der SPD-Politiker. Mit seiner zweifachen und damit einzigartigen Ministerpräsidentschaft habe Vogel die längste Amtszeit von rund 23 Jahren erreicht.

Schweitzers Vorgängerin Malu Dreyer würdigte Vogel ebenfalls. "Bernhard Vogel hat sich um unser Land sehr verdient gemacht", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Trier. Vogel sei "den Menschen eng verbunden und Brückenbauer zwischen Ost und West" gewesen. "Ich habe ihn stets als aufrichtigen, zugehenden und interessierten Menschen erlebt, mit festen christlich geprägten Grundsätzen", sagte Dreyer. "Bernhard Vogel wird im Gedächtnis bleiben, meine Gedanken sind bei seinen Angehörigen und Freunden."

Beisetzung in München

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner sprach ebenfalls seine Anerkennung für Vogels Lebensleitung aus."Er war erst Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und später von Thüringen und hat damit als einziger Regierungschef ein Bundesland der 'alten' und der 'neuen' Bundesrepublik regiert", sagte Wegner. "Nach der Wiedervereinigung galt sein großes Engagement dem Zusammenwachsen beider deutscher Staaten." "Bernhard Vogel war bekannt für seine Bodenständigkeit, sein diplomatisches Geschick und seine Fähigkeit, Brücken zwischen Ost und West zu bauen", hob der Berliner CDU-Politiker hervor.

Auf X gedachte auch der scheidende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) dem Rekordpolitiker. Heil schrieb: "Mit Bernhard Vogel verliert Deutschland einen großen, engagierten und verdienten Demokraten."

Auch der Grünen-Politiker und Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, gedachte auf X der Lebensleistung des CDU-Mannes: "Bernhard Vogel RIP. Er war der einzige Politiker in der Geschichte der Bundesrepublik, der Ministerpräsident gleich in zwei Bundesländern war. Über 23 Jahre Gesamtsamtszeit. Was für eine Lebensleistung!"

Nach Angaben der Staatskanzlei in Mainz findet die Beisetzung im engsten Kreis in München statt. Rheinland-Pfalz wird mit einem Trauerstaatsakt des gestorbenen Politikers gedenken.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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