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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Showdown im Bundestag Debatte beendet: Namentliche Abstimmung läuft
Die Union stellt einen umstrittenen Gesetzesentwurf zur Migrationspolitik zur Abstimmung. Verfolgen Sie die Debatte hier im Livestream und im Liveblog.
Seit Mittwoch gibt es kaum mehr ein anderes Thema: Die Union hat gemeinsam mit FDP und AfD für einen Unionsantrag gestimmt. Jetzt geht der Showdown im Bundestag in die zweite Runde, auf der Tagesordnung steht ein Gesetzesentwurf zur Asylpolitik.
Im sogenannten Zustrombegrenzungsgesetz geht es um eine Aussetzung des Familiennachzugs für Geflüchtete und neue Befugnisse für die Bundespolizei. Mehr zum Inhalt lesen Sie hier.
Es wäre der erste Gesetzesentwurf, der durch Stimmen der AfD eine Mehrheit erhält. Die AfD hatte ihre Zustimmung bereits angekündigt, ebenso die FDP und das BSW. Das hätte gemeinsam mit der Union für eine Mehrheit gereicht, doch kurz vor der Sitzung machte die FDP einen Rückzieher. Nach stundenlangen Hintergrundgesprächen ist das Plenum im Bundestag wieder zusammengekommen. Die Debatte ist inzwischen beendet, es läuft die namentliche Abstimmung.
Verfolgen Sie Debatte und Abstimmung live oben im Video oder hier in unserem Newsticker:
16.30 Uhr: Jetzt kommt es zur namentlichen Abstimmung über das Zustrombegrenzungsgesetz. Die Abstimmung endet um 16.50 Uhr. Unterdessen wird über den nächsten Tagesordnungspunkt debattiert.
16.29 Uhr: SPD, Grüne und Linke stimmen für den Antrag. Dagegen sind Union, FDP, BSW und AfD. Die Rücküberweisung in den Innenausschuss wurde abgelehnt.
16.28 Uhr: Jetzt geht es in die Abstimmung darüber, ob das Gesetz zurück in den Innenausschuss verwiesen wird.
16.21 Uhr: SPD-Chef Klingbeil tritt ans Rednerpult. Auch er fordert die Union noch einmal auf, das Gesetz zurück in den Innenausschuss zu geben, um Zeit zu gewinnen, einen demokratischen Konsens herzustellen.
16.17 Uhr: Jetzt äußert sich noch einmal FDP-Fraktionschef Christian Dürr zum Antrag auf die Rücküberweisung in den Innenausschuss. Dieses Instrument habe die FDP am Vormittag den anderen Fraktionen angeboten, damit es bis Mitte Februar zu einem Gesetz komme. SPD und Grüne hätten daran aber gar kein Interesse, wirft Dürr seinen früheren Koalitionspartnern vor.
16.16 Uhr: Thorsten Frei von der Union tritt zurück ans Rednerpult. Er begründet noch einmal, warum seine Fraktion auf eine Abstimmung über den Gesetzentwurf heute besteht.
16.12 Uhr: Grünen-Fraktionschefin Dröge beantragt jetzt die Überweisung des Gesetzentwurfes in den Innenausschuss. "Der Keil, der am Mittwoch durch unser Land getrieben wurde, frisst sich jetzt auch durch dieses Parlament", sagt sie. Mit dem Argument, es gebe eine Mehrheit in der Bevölkerung für die Zusammenarbeit mit der AfD beim Zustrombegrenzungsgesetz, lasse sich keine Grenze mehr ziehen zwischen Union, FDP und AfD. Sie appelliert noch einmal, den Gesetzentwurf in den Innenausschuss zurückzugeben.
16.11 Uhr: Die Aussprache ist geschlossen. Jetzt gibt es weitere Wortmeldungen zur Änderung der Geschäftsordnung.
16.03 Uhr: Mit Lars Castellucci von der SPD tritt der letzte Redner ans Pult. "Herr Merz, Sie haben uns und der deutschen Öffentlichkeit Ihr Wort gegeben und Sie sind wortbrüchig geworden", wirft er Merz vor. "Sie haben den Konsens aufgekündigt, dass man mit Rechtsextremen nicht zusammenarbeitet." Die SPD sei immer gesprächsbereit, lasse sich aber nicht erpressen, so Castellucci.
15.54 Uhr: Sahra Wagenknecht vom BSW tritt ans Rednerpult. Sie wirft Union, Grünen und SPD vor, sie hätten die AfD erst so stark gemacht. "Das ist das Ergebnis Ihrer verdammten Politik. Diese Wähler sind keine Nazis, sie haben berechtigte Sorgen und Anliegen." Auch die AfD greift Wagenknecht an: Die Partei sei die "rechte Hand" von Donald Trump.
15.52 Uhr: "Wer in drei Tagen so viel Chaos anrichtet, dessen Kanzlerschaft will ich mir gar nicht ausmalen", sagt Heidi Reichinnek von den Linken über Friedrich Merz.
15.49 Uhr: Heidi Reichinnek von den Linken tritt ans Rednerpult. "Herzlichen Glückwunsch, Herr Merz, Sie haben es geschafft, dass erstmals seit 1945 eine rechtsextreme Partei ihre Politik wieder durchsetzen kann." Reichinnek erinnert die Union daran, dass Holocaust-Überlebende ihr Bundesverdienstkreuz aus Protest gegen die Politik der Union zurückgeben wollen. "Trennt euch von diesem Kanzlerkandidaten", ruft Reichinnek der Union zu.
- Bundestagsdebatte
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP