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"Sächsische Separatisten": AfD-Politiker bei Razzia angeschossen


Festnahme durch Spezialkräfte
Terroristen in U-Haft – AfD-Politiker durch Schuss verletzt

Von afp, jse, mgr, tos

Aktualisiert am 05.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Bundesgerichtshof: Beamte der Bundespolizei führen die Beschuldigten vor.Vergrößern des Bildes
Bundesgerichtshof: Beamte der Bundespolizei führen die Beschuldigten vor. (Quelle: Rene Priebe)
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Die Behörden haben in Sachsen Mitglieder einer terroristischen Vereinigung festgenommen. Darunter soll Berichten zufolge auch ein AfD-Politiker sein.

Die Bundesanwaltschaft hat acht mutmaßliche Mitglieder einer militanten rechtsextremen Gruppierung festnehmen lassen. Die Verdächtigen stehen im Verdacht, eine inländische terroristische Vereinigung namens "Sächsische Separatisten" gebildet zu haben, wie die Behörde am Dienstag in Karlsruhe mitteilte. Die Festnahmen erfolgten demnach an verschiedenen Orten in Sachsen sowie in einem Fall in Polen.

Video | Gruppe mutmaßlicher Rechtsterroristen festgenommen
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Quelle: dpa

Nach übereinstimmenden Medienberichten ist unter den Festgenommenen der AfD-Politiker Kurt Hättasch, Schatzmeister der sächsischen Jungen Alternative und Mitglied des Stadtrats von Grimma. Der Politiker wurde nach Informationen von "Spiegel" und "Bild" bei der Festnahme angeschossen und durch den Schuss am Kiefer getroffen. Dabei habe er eine nicht lebensbedrohliche Verletzung erlitten. Ob die Kugel aus einer Waffe der Polizei abgefeuert wurde, sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Der Mann habe bei der Festnahme nach einem Karabiner gegriffen, worauf die Beamten "Warnschüsse" abgaben, so der "Spiegel".

Bis Dienstagabend wurden sechs der acht Männer in Untersuchungshaft genommen, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte. Wann die anderen beiden Tatverdächtigen dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt werden, war zunächst unklar. Einer von ihnen konnte laut Bundesanwaltschaft wegen einer Verletzung nicht nach Karlsruhe gebracht werden, der andere befinde sich noch in Polen, wo er festgenommen worden war.

AfD distanziert sich von Gruppe

Der sächsische Landesverband wies alle Verbindungen zur Gruppe "Sächsische Separatisten" zurück. "Wir kennen nur die bisherigen Presseberichte zu diesem Vorgang. Unsere Partei steht fest auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Mit einer solchen mutmaßlich neonazistischen "Separatistengruppierung" verbindet uns weder inhaltlich noch organisatorisch irgendetwas", sagte Parteisprecher Andreas Harlaß der Deutschen Presse-Agentur.

Auch der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla distanzierte sich ausdrücklich von der Gruppierung. Berichte, wonach unter den Festgenommenen ein AfD-Lokalpolitiker sei, seien "vollkommen schockierend", betonte Chrupalla in Berlin. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, hätten solche Personen "weder in der JA noch in der AfD etwas zu suchen".

Krankenwageneinsatz während der Razzia

Während der Razzia war nach Informationen von t-online auch ein Krankenwagen im Einsatz. Die Polizei wollte sich auf t-online-Anfrage nicht zu den Hintergründen des Krankenwagen-Einsatzes äußern. Darüber hinaus ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen sieben weitere Beschuldigte.

Bei den "Sächsischen Separatisten" handle es sich um eine "aus fünfzehn bis zwanzig Personen bestehende militante Gruppierung, deren Ideologie von rassistischen, antisemitischen und in Teilen apokalyptischen Vorstellungen geprägt ist". Ihre Mitglieder lehnten die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik ab, so der Generalbundesanwalt.

Gruppe plante ethnische Säuberungen

Die Gruppe, die spätestens 2020 gegründet worden sei, sehe Deutschland vor dem Kollaps und plane, am "Tag X" mit Waffengewalt Gebiete in Sachsen und gegebenenfalls auch in anderen ostdeutschen Ländern zu erobern, "um dort ein am Nationalsozialismus ausgerichtetes Staats- und Gesellschaftswesen zu errichten". Dort sollten auch ethnische Säuberungen durchgeführt werden.

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Laut Bundesanwaltschaft bereiteten sich die Mitglieder unter anderem mit paramilitärischem Training in Kampfausrüstung darauf vor. Demnach übten sie den Häuserkampf und den Umgang mit Schusswaffen. Zudem beschafften sie sich militärische Ausrüstung wie Tarnanzüge, Schutzwesten und Gefechtshelme.

Die Festgenommenen werden am Dienstag und Mittwoch dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihnen die Haftbefehle eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird.

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