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München: Schütze fiel Polizeistreife offenbar kurz vor Tat auf


"Er wurde gesehen"
Schütze von München fiel schon 15 Minuten vor der Tat auf

Von dpa, mak

Aktualisiert am 08.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Mann unbeholfen mit einem Gewehr feuert (Quelle: t-online)
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Neue Details zum mutmaßlichen Terroranschlag von München kommen ans Licht. Ermittlern zufolge fiel der junge Mann kurz vor seiner Tat bereits einer Polizeistreife auf.

Nach dem mutmaßlichen Terroranschlag von München von Donnerstag werden immer mehr neue Details bekannt. Laut der "Bild"-Zeitung ist Emra I., ein 18-jähriger Österreicher mit bosnischen Wurzeln, einer Polizeistreife aufgefallen, als er aus einem Renault Capture gestiegen war.

"Der Täter hat das Fahrzeug verlassen, wurde dann auch schon von einer Solostreife gesehen", zitierte die "Bild" Christian Huber, Leiter der Abteilung Einsatz im Polizeipräsidium München. "Dort ist schon eine Feststellung erfolgt, dass er einen waffenähnlichen Gegenstand gegebenenfalls in der Hand hält."

Identität von Straftätern

Wann werden der Name oder die Herkunft eines Straftäters in einem Artikel erwähnt, wann nicht? Dafür gibt es transparente Regeln, die Sie hier finden.

Das sei aber nicht verifizierbar gewesen, so Huber weiter. "Deswegen hat die Streife dann auch später gewendet, wollte dies verifizieren, hat den Täter aber dann aus den Augen verloren zunächst."

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Rund 15 Minuten später soll der 18-Jährige mit seinem Schweizer Wehrmachtskarabiner neun Schüsse abgegeben haben – erst auf Gebäude, darunter das NS-Dokumentationszentrum und das benachbarte Generalkonsulat Israels, das aber zum Zeitpunkt der Tat geschlossen war. Später schoss er offenbar auch auf Polizisten. "Die Kollegen haben eine Schussabgabe auf sich wahrgenommen. Wo er genau hingezielt hatte, muss man natürlich im Detail ausermitteln", sagte Huber auf einer Pressekonferenz.

Die Polizisten schossen den 18-Jährigen schließlich mit einer Vielzahl von Schüssen nieder. Ein Polizist und eine Frau erlitten Knalltraumata, der Angreifer starb noch vor Ort. Die beteiligten Beamten würden betreut, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Das Landeskriminalamt ermittelt standardmäßig zur Rechtmäßigkeit der polizeilichen Schussabgabe.

Hinweise auf islamistisches Motiv

Die Ermittler gehen derzeit Hinweisen auf ein islamistisches oder antisemitisches Motiv nach. Der 18-Jährige soll demnach unter anderem in einem Videospiel mit erstellten Avataren Hinrichtungen nachgestellt haben, sagte der Vizepräsident des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA), Guido Limmer.

Als im vergangenen Jahr gegen den jungen Mann ermittelt wurde, sei Material bei ihm gefunden, das auf Sympathien mit der islamistischen Organisation Haiat Tahrir al-Scham (HTS) hindeutete. Ob er diese zuletzt noch hatte oder eher mit dem IS sympathisierte, sei derzeit noch unklar, sagte Tilmann.

Zum anderen deuten laut Ermittlern Ort und Zeit auf ein solches Motiv hin: Der Täter habe am Jahrestag des Olympia-Attentats im Jahr 1972 in München auf das NS-Dokumentationszentrum und das israelische Generalkonsulat geschossen.

Nach Angaben aus dem österreichischen Innenministerium hatte der Vater des Angreifers von München seinen Sohn als psychisch auffällig wahrgenommen. Er sei ein intelligenter Schüler gewesen, der sich in der Pandemie-Zeit zu einem Einzelgänger entwickelt habe, hieß es. In der Schule sei er mit Sticheleien und Hänseleien konfrontiert gewesen.

Verwendete Quellen
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