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Schüsse in München: Das ist bisher über den Täter bekannt


Trotz Waffenverbots
Schütze von München kaufte Gewehr wohl erst am Vortag

Von t-online, luc, jse

Aktualisiert am 06.09.2024Lesedauer: 3 Min.
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Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Mann unbeholfen mit einem Gewehr feuert (Quelle: t-online)

In München ist es zu mehreren Schüssen gekommen. Der Tatverdächtige wurde von der Polizei erschossen. Wer war der bewaffnete Mann vor dem NS-Dokumentationszentrum?

Die Polizei hat am Freitagvormittag in der Nähe des israelischen Generalkonsulats und des NS-Dokumentationszentrums in München einen bewaffneten Mann bei einem Schusswechsel niedergeschossen. Dabei sei dieser schwer verletzt worden und später noch vor Ort gestorben, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Über den Tatverdächtigen sind mittlerweile einige Details bekannt geworden.

Es soll sich bei dem getöteten Verdächtigen um den 18-jährigen Emra I. aus Österreich handeln. Er soll bosnische Wurzeln haben und im Salzburger Land bei seinen Eltern gewohnt haben. Am Abend durchsuchte die Polizei das Elternhaus. Das Kennzeichen des Autos, mit dem der Mann zum Tatort gereist sei, soll ebenfalls im Salzburger Umland zugelassen worden sein.

Identität von Straftätern

Wann werden der Name oder die Herkunft eines Straftäters in einem Artikel erwähnt, wann nicht? Dafür gibt es transparente Regeln, die Sie hier finden.

Anzeige wegen IS-Inhalten auf dem Handy

Die österreichische Presseagentur APA berichtet, dass der Mann den Behörden bereits früher im Bereich Islamismus bekannt gewesen sein soll. Demnach sei er 2023 wegen mutmaßlicher Nähe zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angezeigt worden. Österreichische Behörden hatten Daten und ein Computerspiel auf seinem Handy sichergestellt, die eine Nähe zu islamistisch-terroristischem Gedankengut bezeugten.

Auf die Handyinhalte waren die Behörden demnach aufmerksam geworden, nachdem der Jugendliche an seiner Schule gewalttätig gegen Mitschüler vorgegangen war. Nach APA-Informationen soll sich auf dem Handy auch IS-Propagandamaterial befunden haben.

Daraufhin soll der junge Mann bei der Staatsanwaltschaft Salzburg angezeigt worden sein. Das Verfahren wegen seiner IS-Mitgliedschaft sei aber eingestellt worden, hieß es. Allerdings wurde damals ein Waffenverbot für den Mann verhängt, das laut Salzburger Polizei noch bis mindestens Anfang 2028 in Kraft geblieben wäre.

Trotz des Verbotes soll er seine Waffe noch am Tag vor der Attacke bei Salzburg gekauft haben. Das berichtet die "Bild". Demnach ist das Gewehr in Österreich frei käuflich, solange der Käufer innerhalb der ersten sechs Wochen registriert wird. Spätestens dann wäre aufgefallen: Emra I. darf die Waffe nicht besitzen. Mehr zu dem Gewehr lesen Sie hier.

Der Tatverdächtige soll am Donnerstagmorgen in der Münchner Innenstadt Schüsse aus einem Repetiergewehr abgegeben haben. Er habe gezielt auf die Polizisten geschossen, die Polizei habe das Feuer erwidert, so Herrmann. Nach Angaben der Polizei waren an dem Schusswechsel in der Nähe des israelischen Generalkonsulats fünf Polizisten beteiligt, keiner von ihnen erlitt Verletzungen. Am Donnerstagnachmittag teilte die Polizei mit, dass sie von einem versuchten Terroranschlag ausgehen.

Möglicher Zusammenhang mit Tatort und Tag

Der Tatort ist historisch besonders sowie sicherheitstechnisch sensibel. Das NS-Dokumentationszentrum wurde auf den Ruinen des sogenannten Braunen Hauses, der ehemaligen Parteizentrale der Nationalsozialisten, errichtet. Außerdem befindet sich auf der anderen Seite das israelische Generalkonsulat. Beide Gebäude bedürfen wegen ihrer Gefährdung besonderen Schutz, den sowohl die bayrische Polizei als auch von Israel beschäftigte Sicherheitskräfte gewährleisten sollen.

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Zudem ist der 5. September der Jahrestag des Olympia-Attentats von München. 1972 überfiel an diesem Tag ein palästinensisches Terrorkommando die Olympiamannschaft Israels in deren Quartier im Münchner Olympiadorf. Elf Israelis starben, auch ein Polizist kam bei der missglückten Befreiungsaktion auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck ums Leben.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schloss einen Zusammenhang mit dem Gedenktag zum Olympia-Attentat von 1972 vorerst nicht aus. "Ein Zusammenhang ist möglicherweise gegeben."

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