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CSU-Chef Söder beim CDU-Parteitag: Ein besonderes Geschenk


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Zu Gast bei der CDU
Plötzlich sagt Söder nichts mehr


07.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Wird er noch gefährlich? Der CSU-Chef lässt die K-Frage weiter offen.Vergrößern des Bildes
Wird er noch gefährlich? Der CSU-Chef lässt die K-Frage weiter offen. (Quelle: IMAGO/dts Nachrichtenagentur/imago)
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Am Dienstagnachmittag war Markus Söder auf dem CDU-Parteitag zu Gast. Er gab den Bierzeltkönig und machte Merz ein besonderes Geschenk.

Es dauert keine zehn Minuten, bis Markus Söder beim CDU-Parteitag auf die K-Frage zu sprechen kommt. "Wir beide wissen um die Verantwortung für die Partei und das Land." Pause. "Die erste K-Frage haben wir schon gelöst. Ursula von der Leyen bleibt Kommissionspräsidentin." Pause. "Die zweite werden wir auch lösen. Natürlich alles zu seiner Zeit." Pause. "Aber ich verspreche euch, an mir wird der Erfolg 2025 nicht scheitern", ruft Söder mit breitem Grinsen.

Der Saal applaudiert. Dass man den Satz so oder so verstehen kann, scheint keinen zu stören. Nicht einmal Merz wirkt verärgert. Auch er klatscht heiter mit. Gut, das Gestichel von Söder und den ewigen Flirt mit der Kanzlerkandidatur kennen sie schon. Es hat mittlerweile fast Tradition.

Die Söder-Show: Unterhaltung mit Ansage

Wer am Dienstag auf dem CDU-Parteitag mit Delegierten spricht, der gewinnt nicht den Eindruck, dass das Grundsatzprogramm, das über den Tag diskutiert und am Abend verabschiedet wird, im Fokus steht. Stattdessen dreht sich alles um den Besuch des bayerischen Ministerpräsidenten.

"Söder wird ordentlich Stimmung machen", heißt es dann, wenn man nach Erwartungen an den Tag fragt. Auf den Besuch des CSU-Chefs fieberten die Christdemokraten seit Tagen hin.

Nachdem Friedrich Merz am Montag eine eher staatsmännische Rede gehalten hat, sind die Erwartungen an Söder klar: Er soll die Lücke, die der CDU-Chef hinterlassen hat, füllen. Stimmung machen, Spitzen setzen. Und Söder liefert. Er gibt den Bierzeltkönig. Auch Merz scheint zufrieden zu sein. Der Auftritt spielt wohl auch ihm in die Karten.

Klassische Klatschen: Nur einmal wird es brenzlig

Söder hakt in seiner Rede Box für Box ab. Stimmungspausen lässt er kaum zu, teilt zwar für seine Verhältnisse wenig, aber immer noch ordentlich aus. Mal gegen Merz für das Wahlergebnis unter 90 Prozent. Und mal gegen den Ministerpräsidenten Daniel Günther für dessen Aussagen über die Linken.

Und natürlich nimmt Söder sich vor allem die Grünen vor. Ob Wirtschafts- oder Außenpolitik – der Bayer lässt kein Thema aus. "Statt diesem ständigen Petra-Kelly-Sound bräuchte es endlich mal wieder mehr Goethe-Institut", wettert er. Die CDU macht mit. Immer wieder bekommt Söder tosenden Applaus. Es ist schließlich Kritik, die hier ankommt.

Auch dann noch, als Söder sagt, er habe zwar großen Respekt vor den Ländern, die mit den Grünen regieren. Aber ob Grünen-Chefin Ricarda Lang nun wirklich noch Ministerin werden müsse? "Ich bin skeptisch und gegen Schwarz-Grün." Ein Satz, der sich eigentlich gegen die Aussage des CDU-Vorsitzenden stellt, nach der kommenden Bundestagswahl mit allen demokratischen Parteien reden zu wollen. Und doch kommt er an. Der Saal tobt, lauter Applaus und Jubelrufe. Nur Merz klatscht nicht.

Zwar heißt es aus dem Umfeld des Vorsitzenden, er gehe locker mit den Aussagen von Söder um. Aber in Wirklichkeit wird auch Merz wissen, dass die Debatte in seiner Partei noch nicht abgeklungen ist. Gerade in den ostdeutschen Bundesländern wird der CDU-Chef immer wieder gefragt, warum nicht auch er eine Koalition mit den Grünen ausschließe, so wie Söder das tue.

Merz' Kalkül: Ich Staatsmann, du Bierzelt

Am Ende nimmt Merz die Rede von Söder dennoch sportlich. Immerhin ist es genau das, was der CDU-Chef erwartet, wenn nicht sogar einkalkuliert hat. Ich Staatsmann, du Bierzelt. So haben es am Vorabend schon Merz' Leute orchestriert.

Im Anschluss sagt der CDU-Chef also zufrieden: "Lieber Markus, danke für diese großartige Rede." Er hält einen kleinen blauen Bären in der Hand. Ein Geschenk für den Gast. "Der Berliner Bär und der Bayerische Löwe sind bekanntermaßen zwei Raubtiere", sagt Merz. Dabei sei der Löwe etwas kleiner als der Bär.

Der Saal lacht. Diesmal macht Merz eine Pause. Und Söder sagt ausnahmsweise mal: nichts. Im Anschluss wird der CSU-Vorsitzende eine Reihe von Interviews absagen. Der Grund? Bleibt unbekannt. Womöglich muss er sich an das Zurücksticheln des CDU-Chefs erst noch gewöhnen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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