"Größtes Minus seit fast zwei Jahren" Nach Protesten: Umfrage-Schlappe für die AfD
Die AfD muss nach den Protesten gegen Rechtsextremismus eine bittere Umfrage-Schlappe hinnehmen: Die Partei verliert 1,5 Prozentpunkte.
Nach dem großen Demonstrationswochenende gegen Rechtsextremismus, bei dem Hunderttausende auf Deutschlands Straßen unterwegs waren und auch gegen die AfD protestierten, dürfte eine neue Umfrage für die Partei besonders bitter sein.
Im aktuellen Insa-Meinungstrend für "Bild" verliert die AfD 1,5 Prozentpunkte und fällt von 23 auf 21,5 Prozent. Dies sei das "größte Umfrage-Minus seit fast zwei Jahren" bei der Partei, schreibt "Bild" zu dem Ergebnis. Die AfD bleibt dennoch mit acht Punkten Abstand zur SPD zweitstärkste Kraft. Insa zufolge können sich 57 Prozent der Deutschen grundsätzlich gar nicht vorstellen, die AfD zu wählen.
Die Ampel-Regierung kann dennoch nicht vom AfD-Abschwung profitieren. Die Regierung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) kommt in der Umfrage nur noch auf 13 Prozent. Damit liegt sie 21 Prozentpunkte hinter ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl 2021 zurück. Die FDP bleibt bei fünf Prozent. Die Grünen können sich um einen halben Punkt verbessern (12,5 Prozent).
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Die sonstigen Parteien haben bei der letzten Umfrage den größten Zuwachs verzeichnet. Mit einem Anstieg um 3,5 Prozentpunkte liegt ihr aktueller Anteil bei 11,5 Prozent. Unter diesen Parteien fällt auch das "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).
Union bleibt stärkste Kraft
Die Union veliert mit 30,5 Prozent im Vergleich zur Vorwoche jeweils einen halben Prozentpunkt, bleibt aber stärkste Kraft. Die Linkspartei entfernt sich immer weiter von der Fünf-Prozent-Hürde, muss einen Punkt abgeben und fällt auf drei Prozent. Auch die Freien Wähler verlieren mit 2,5 Prozent einen halben Prozentpunkt.
Laut "Bild" wurde die Umfrage zwischen dem 19. und 22. Januar 2024 durchgeführt – teils während und nach den großen Protesten gegen Rechtsextremismus.
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.
- bild.de: "Größter AfD-Absturz seit zwei Jahren" (kostenpflichtig)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa