Betriebe warnen vor langen Lieferzeiten Angst vor Habecks Gesetz? Run auf Öl- und Gasheizungen
Das geplante Heizungsgesetz führt offenbar zu Rekordbestellungen von Öl- und Gasheizungen. Viele Kunden stehen bereits auf einer Warteliste – und könnten zu spät dran sein.
Das vom Bund geplante Öl- und Gasheizungsverbot hat in diesem Frühjahr zunächst den gegenteiligen Effekt: Heizungsbaubetriebe und -verbände in mehreren Bundesländern melden rekordverdächtige Bestellungen bei fossilen Heizungen, inklusive monatelanger Lieferzeiten. Manche Handwerksbetriebe raten ihren Kunden bereits von einer neuen Ölheizung ab, weil nicht gewährleistet ist, dass diese noch vor Jahresende geliefert werden kann.
An diesem Freitag behandelt der Bundesrat das neue Gebäudeenergiegesetz aus dem Ressort von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), das zum 1. Januar in Kraft treten soll. "Wir haben einen Run auf Öl- und Gasheizungen", sagt Jürgen Engelhardt, Geschäftsführer des Fachverbands Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik Niedersachsen.
Lieferzeiten von über sechs Monaten
Im Süden Deutschlands zeichnet Handwerksmeister Gerhard Hardrath ein ganz ähnliches Bild: "Jetzt überrennen wir aktuell die Industrie mit der Nachfrage nach Ölkesseln", sagt der Oberinnungsmeister der Heizungs- und Sanitärbetriebe im oberbayerischen Landkreis Rosenheim. Die aktuellen Lieferzeiten etwa für eine neue Ölheizung beziffert der Handwerksmeister auf etwa ein halbes Jahr, unterschiedlich je nach Hersteller und Typ.
Der sächsische Fachverband Sanitär Heizung Klima formuliert diplomatisch: "Die Pläne der Bundesregierung treffen auf ein bereits schwieriges Marktumfeld und haben das schon vorhandene Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage nochmals deutlich verschärft", so Geschäftsführer Sven Fischer auf Anfrage.
- Nachrichtenagentur dpa