Nach Silvesterkrawallen Innenministerium zieht wohl doch Konsequenzen

Wer Polizisten in einen Hinterhalt lockt, soll bald schwerer bestraft werden. Das sieht offenbar ein Entwurf zur Strafrechtsverschärfung vor.
Nach den Krawallen in der Silvesternacht soll das Strafrecht einem Medienbericht zufolge nun doch verschärft werden. Das Bundesinnenministerium (BMI) hat nach Informationen der "Bild am Sonntag" am Freitag in einem Schreiben an die Koalitionsfraktionen im Deutschen Bundestag gebeten, eine Strafrechtsverschärfung zu prüfen. Demnach schlägt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vor, das gezielte Locken von Polizei- und Rettungskräften in einen Hinterhalt künftig mit einer Mindestfreiheitsstrafe von einem Jahr Gefängnis zu ahnden statt wie bisher nur mit sechs Monaten.
Dem Zeitungsbericht zufolge heißt es in dem Schreiben weiter, dass die Entwicklung einer zunehmend brutalen Gewalt gegen Polizei- und Rettungskräfte unterstreiche, dass es eines klaren rechtspolitischen Signals bedürfe. Dieses müsse die besondere Verwerflichkeit dieser Taten deutlich herausstellen und qualifiziert bestrafen.
Faeser zögerte zunächst bei Forderungen nach Verschärfungen
Der Blick in andere Länder wie etwa Frankreich zeige, dass diese Entwicklung, "wenn ihr nicht entschieden begegnet werde, sich in einer noch fortschreitenden Verrohung weiter zuspitzen könne", berichtet das Blatt weiter aus dem Ministeriumschreiben.
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Faeser hatte sich nach den Silvesterkrawallen zunächst nicht den Forderungen nach Strafverschärfungen angeschlossen. Hingegen rief sie dazu auf, bestehende Strafmöglichkeiten bei der Verurteilung von Tätern konsequenter zu nutzen.
- Nachrichtenagentur afp