Treppensturz im Bundestag Beinbruch von Esken blieb tagelang unentdeckt
Im Bundestag war die SPD-Politikerin eine Treppe hinuntergefallen. Dass ihr Bein gebrochen war, bemerkten Ärzte erst spät.
Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken war im Frühjahr zehn Tage lang mit einem unentdeckten Wadenbeinbruch unterwegs und absolvierte mehrere Termine, darunter eine Veranstaltung am 1. Mai. Die schwere Verletzung hatte sich die Sozialdemokratin Ende April bei einem Treppensturz im Bundestag zugezogen. Sie verdrehte sich dabei den rechten Fuß so sehr, dass ein Saaldiener sie auf dem Rücken zum Notdienst tragen musste, wie der "Spiegel" aus ihrem Umfeld erfuhr.
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Die Ärzte vor Ort gaben zunächst Entwarnung, Esken machte sich rasch wieder an die Arbeit. Nach zehn Tagen hatte sich eine Wunde am Bein entzündet. Ihre Parteifreundin Bundesbauministerin Klara Geywitz riet ihr bei einem privaten Abendessen dringend, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Daraufhin wurde ein Spiralbruch des Wadenbeins diagnostiziert. Esken wurde operiert und ist mittlerweile genesen.
Esken sprach in dem Interview auch über ihr teils schwieriges öffentliches Bild. "Da gibt es viele Projektionen auf mich", sagte sie. "Ich bin links, sage, was ich denke, und dann bin ich auch noch eine Frau. Das ist für viele eine ungeheure Provokation. Kann sein, dass mich manche deshalb missbilligen. Aber ich muss mich nicht fragen, was bei mir in der Kindheit schiefgelaufen ist." Ihre schwachen Beliebtheitswerte seien ihr "komplett egal", sagte Esken. "Ich bin viel netter, als manche denken, aber ich bin nicht in die Politik gegangen, um herausragend populär zu sein."
- Spiegel-Vorabmeldung am 12. November