"Nicht hinnehmbar" Kinderärzte fordern sofortige Impfpflicht für alle
Die Forderungen nach einer Impfpflicht für alle werden lauter. Kinder- und Jugendärzte schließen sich dem Appell an. Sie sehen die Rechte der Jüngsten wegen einer Minderheit massiv bedroht.
Die Kinder- und Jugendärzte in Deutschland fordern die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht – und zwar so schnell wie möglich. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat am Sonntag auf einer Delegiertenversammlung eine entsprechende Resolution verabschiedet, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet.
Die Inzidenzen sind in manchen Bundesländern unter den jüngsten Altersgruppen extrem hoch. In Bayern, wo besonders viele Erwachsene ungeimpft sind, liegt die Inzidenz bei 6- bis 15-Jährigen laut Gesundheitsministerium zum Beispiel bei über 1.000. In der älteren Gruppe der 20- bis 35-Jährigen hingegen beträgt sie derzeit 662, bei den 60- bis 80-Jährigen rund 300. Experten sehen Kinder besonders gefährdet und fürchten entgegen Beteuerungen der Politik, dass erneut Schulen geschlossen werden könnten.
"Kinderrechte zwingend garantieren"
Es sei "nicht hinnehmbar", dass aufgrund der fehlenden Impfungen einer Minderheit wesentliche Grundrechte aller Bürger, insbesondere aber die von Kindern und Jugendlichen, eingeschränkt würden, heißt es in dem Papier der Kinderärzte. "Kinderrechte dürfen nicht gegen das Recht einer Minderheit der Bürger abgewogen werden, sondern sind vom Staat unbedingt und zwingend zu garantieren."
Durch eine Impfpflicht werde zwar formal das Recht auf körperliche Unversehrtheit eingeschränkt. Das aber sei akzeptabel, weil ansonsten Grundrechte aller anderen eingeschränkt würden.
- RND: "Kinderärzte fordern sofortige Einführung einer generellen Impfpflicht"
- Bayerisches Landesamt für Gesundheit: Statistiken zur Corona-Pandemie