Söder verkündet "neues Kapitel" Anti-Corona-Regeln: Das gilt jetzt in Bayern
Angesichts der nächsten Corona-Welle hat Bayern seine Regeln angepasst. Die Sieben-Tage-Inzidenz hat als Maßstab ausgedient, vor allem die Auslastung der Kliniken rückt in den Fokus.
In Bayern gelten von Donnerstag (2. September) an neue Anti-Corona-Regeln: Die FFP2-Maskenpflicht, die allgemeinen Kontaktbeschränkungen, aber auch die Sperrstunde in der Gastronomie sowie die Kundenbegrenzungen im Handel entfallen. Zudem hat nach dem Kabinettsbeschluss vom Dienstag die Sieben-Tage-Inzidenz als Maßstab für verschärfte Anti-Corona-Maßnahmen quasi ausgedient – bis auf den Grenzwert 35.
Klinikauslastung zentraler Indikator
Bei mehr als 35 Neuinfektionen binnen sieben Tagen in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt gilt dort in Innenräumen breitflächig der 3G-Grundsatz: Zugang zu vielen öffentlichen und privaten Einrichtungen haben dann nur noch Geimpfte, Genesene oder Personen mit einem aktuellen negativen Corona-Test.
Embed
Konkret gilt die 3G-Regel dann unter anderem für Veranstaltungen, Sportstätten, Fitnessstudios, Kulturevents, Theater, Kinos, Museen, die Gastronomie, Beherbergungsbetriebe, Hochschulen, Bibliotheken und weitere Freizeiteinrichtungen aller Art. Ausnahmen von der 3G-Regel gibt es etwa für Privaträume, den Handel und den öffentlichen Nahverkehr – sowie für noch nicht eingeschulte Kinder und für Schüler: "Schüler gelten mit Blick auf die regelmäßigen Tests in der Schule als getestet", heißt es im Beschluss des Kabinetts. Schärfere Anti-Corona-Maßnahmen sind stattdessen künftig abhängig von der Auslastung der Krankenhäuser.
"Neues Kapitel" im Kampf gegen Corona
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach von einem "neuen Kapitel" im Kampf gegen das Coronavirus, wie Sie oben im Video sehen können. Einen erneuten Lockdown in der vierten Corona-Welle schloss er aus. Mittlerweile seien 60 Prozent der Menschen zweifach geimpft. "Daher wird es jetzt definitiv keinen Lockdown mehr geben oder Beschränkungen wie wir sie hatten." Rechtzeitig vor dem Schulstart nach den Sommerferien ist nun auch klar: Bayerns Schüler und Schülerinnen werden künftig nicht mehr in den Wechselunterricht geschickt werden, wenn die Infektionszahlen steigen. Allerdings müssen sie im neuen Schuljahr bis auf Weiteres Masken tragen – auch an ihrem Platz.
Clubs und Diskotheken sollen nach Worten Söders ab Oktober wieder öffnen können. Das sei "sicherlich die mutigste Entscheidung", so der bayrische Ministerpräsident. Es sollen nur Menschen Zutritt haben, die von Covid-19 genesen, dagegen geimpft oder negativ darauf getestet sind. Dabei reiche allerdings kein Schnelltest, sondern es müsse ein PCR-Test sein.
- Nachrichtenagentur dpa