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Bundestagswahl: Laschet steigt in den Wahlkampfring


Bundestagswahl
Laschet steigt in den Wahlkampfring

Von dpa
Aktualisiert am 11.08.2021Lesedauer: 3 Min.
Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet ist bei seinem Wahlkampfauftakt mit einem Trainer des Boxcamps Gallus, in dem Kinder und Jugendliche trainieren, in den Ring gestiegen.Vergrößern des Bildes
Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet ist bei seinem Wahlkampfauftakt mit einem Trainer des Boxcamps Gallus, in dem Kinder und Jugendliche trainieren, in den Ring gestiegen. (Quelle: Armando Babani/AFP-Pool/dpa./dpa)

Frankfurt/Berlin (dpa) - Der Spitzenkandidat steigt in den Ring: Mit dem Besuch eines Boxclubs für Jugendliche in Frankfurt am Main hat CDU-Chef Armin Laschet am Mittwoch seine Wahlkampftour begonnen.

Im Boxcamp Gallus zog er selbst Boxhandschuhe an und boxte im Ring ein paar Schläge mit einem Trainer. Anschließend sagte er Journalisten, die CDU werde in den kommenden Wochen kämpfen. Jetzt gehe es um die inhaltliche Auseinandersetzung. "Wir müssen endlich zu einem politischen Wahlkampf kommen, zu einer klaren Frontenstellung", betonte der Kanzlerkandidat von CDU und CSU.

Es müsse über die Zukunft von Arbeitsplätzen in der Industrie gesprochen werden. Dies müsse mit der Klimapolitik verbunden werden. Die Arbeitsplätze sollten in Zukunft noch da sein, aber klimaneutral. "Da haben unsere Wettbewerber keine Antwort drauf", sagte Laschet. Klimapolitik sei auch eine soziale Frage.

Verspätet wegen Hochwasserkatastrophe

Laschet hatte den Besuch im Boxclub eigentlich schon vor einer Woche in seinem Terminkalender stehen. Er sagte damals jedoch den Auftakt seiner Wahlkampftour kurzfristig mit der Begründung ab, dass er sich zunächst darum kümmern müsse, die Folgen der Hochwasserkatastrophe in seinem Bundesland zu bewältigen. Dies habe oberste Priorität, betonte zuletzt am Montag auch CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak nach einer CDU-Präsidiumssitzung. Es gelte: "Erst das Land, dann die Partei."

Laschet startete seine so genannte Deutschlandtour im Zeichen sinkender Umfragewerte für die Union. Vor allem seine persönlichen Werte stürzen ab. Im neuen RTL/ntv-Trendbarometer vom Mittwoch verlor die CDU/CSU drei Prozentpunkte und erreichte nur noch 23 Prozent. Die SPD legte dagegen drei Prozentpunkte zu und kam auf 19 Prozent - laut Forsa-Institut der beste Wert seit April 2018. Die Grünen blieben unverändert bei 20 Prozent. Die FDP gewann einen Punkt auf 12 Prozent dazu, die Linke gab einen Punkt auf 7 Prozent ab. Für die AfD änderte sich mit 10 Prozent nichts. Zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) kreideten vor allem Laschet die schlechten Werte der Union an.

Eine Mehrheit hätten demnach vier Bündnisse: Schwarz-Gelb-Grün, eine Koalition aus CDU/CSU, SPD und FDP, aus Grünen, SPD und FDP oder ein Bündnis aus Grünen, SPD und Linken.

Prozentpunkte verloren

Bei der Frage nach der Kanzlerpräferenz verlor CDU-Chef Laschet nochmals drei Prozentpunkte. Nur noch 12 Prozent der Befragten würden sich demnach für ihn entscheiden, könnten sie den Kanzler direkt wählen. Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock verlor im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls zwei Punkte und erhielt 16 Prozent. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz legte dagegen fünf Punkte zu und kam nun auf 26 Prozent.

Auch in einer Kantar-Umfrage verliert die Union an Zustimmung. 22 Prozent der Befragten würden der CDU/CSU ihre Stimme geben, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, wie die am Mittwoch veröffentlichte Umfrage im Auftrag des Nachrichtenmagazins "Focus" ergab. Damit verlor die Union im Vergleich zur Vorwoche 2 Prozentpunkte an Zustimmung. Die Grünen verloren 1 Prozentpunkt und kämen jetzt auf 21 Prozent. Die SPD legte einen Punkt auf nun 19 Prozent zu. Die FDP käme auf 12 Prozent (-1), die AfD auf 11 Prozent (unverändert), die Linke auf 7 Prozent (+1).

Die Union startet erst am 21. August offiziell in den Wahlkampf. Bis dahin tourt Laschet durchs Land und unterstützt örtliche Kandidaten. Der nächste Bundestag wird am 26. September gewählt.

Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Instituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

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