Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Krieg in der Ukraine Russland dreht Österreich ab Samstag das Gas ab
Russland stoppt Gaslieferungen nach Österreich. Nordkorea soll Putin nicht nur mit Soldaten, sondern nun auch mit schwerem Geschütz unterstützen. Alle Informationen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Moskau stoppt Gaslieferungen nach Österreich ab Samstag
- Nordkorea unterstützt Russland offenbar auch mit Artillerie
- Orbán stellt Russland-Sanktionen infrage
- Putin kürzt Zahlungen für verwundete Soldaten
- Deutsche Technik in russischer Drohne gefunden
- Bundesregierung: Zehn Deutsche im Ukraine-Krieg gefallen
Moskau stoppt Gaslieferungen nach Österreich ab Samstag
17.30 Uhr: Russland hat angekündigt, ab morgen die Gaslieferungen nach Österreich einzustellen. Laut der Plattform CEGH Remit wird der österreichische Energiekonzern OMV ab Samstag kein russisches Gas mehr erhalten. Dies geschieht, nachdem der OMV Zahlungen an Gazprom ausgesetzt hat, um einen kürzlich zugesprochenen Schadensersatz in Höhe von 230 Millionen Euro einzubehalten, wie "OE24" berichtet.
Aus Regierungskreisen hieß es, der Gasstopp sei eine "Racheaktion" Russlands. Bundeskanzler Karl Nehammer plant für heute Abend um 18.30 Uhr eine Stellungnahme. OMV und die Regierung betonen, dass kein Versorgungsengpass droht. Die Gasspeicher seien zu 90 Prozent gefüllt, alternative Lieferungen kommen aus Norwegen, eigener Produktion und Flüssigerdgas. OMV-Chef Alfred Stern erklärte, man habe sich seit Jahren auf dieses Szenario vorbereitet.
Die Zusammenarbeit mit Gazprom hätte ohnehin Anfang 2025 geendet, da der Transitvertrag für die Pipeline durch die Ukraine ausläuft.
Nordkorea unterstützt Russland offenbar auch mit Artillerie
13.38 Uhr: Nordkorea erweitert allem Anschein nach seine Unterstützung des Putin-Regimes. Ein russischer Militärblogger hat auf Telegram Bilder geteilt, die nordkoreanische Artilleriegeschütze vom Typ M1989 Koksan auf einem Zug in Zentralrussland zeigen.
Die Geschütze, die seit fast 50 Jahren von den Nordkoreanern eingesetzt werden, verfügen über eine Reichweite von knapp 40 Kilometern mit Standardmunition und 60 Kilometern mit Boostermunition. Dabei besitzen diese Geschütze aber mit ein bis zwei Schüssen alle fünf Minuten eine sehr langsame Schussfolge.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Unklar ist momentan, ob die Geschütze, die das Regime von Kim Jong Un zur Unterstützung der Putin-Truppen an die Front gesendet hat, von nordkoreanischen Soldaten bedient werden sollen oder ob geplant ist, die russischen Truppen in der Handhabung auszubilden.
Südrussische Region Krasnodar meldet massiven Drohnenangriff
12.40 Uhr: Russland hat in der Nacht nach eigenen Angaben zahlreiche ukrainische Drohnenangriffe abgewehrt. Dem Verteidigungsministerium zufolge wurden 51 Drohnen über den Regionen Krasnodar und Belgorod sowie über der von Russland annektierten Krim und dem Asowschen Meer zerstört.
Eines der Ziele soll unbestätigten Berichten zufolge der über 300 Kilometer von der russisch-ukrainischen Frontlinie entfernte Militärflughafen Krymsk in der südrussischen Region Krasnodar gewesen sein. Der Gouverneur des Gebiets, Weniamin Kondratjew, schreibt in seinem Telegram-Kanal von einem "massiven Drohnenangriff". Verletzte habe es nicht gegeben. In der Grenzregion Belgorod seien drei Zivilisten und drei Soldaten bei Angriffen verletzt worden, schreibt der dortige Gouverneur, Wjatscheslaw Gladkow, bei Telegram.
UN besorgt über immer mehr Drohnenangriffe in der Ukraine
11.57 Uhr: Nach UN-Angaben greift die russische Armee in der Ukraine zunehmend die Bevölkerung und zivile Energieinfrastruktur mit Drohnen an. Der humanitäre UN-Koordinator im Land, Matthias Schmale, warnt vor einem möglichen "Kipppunkt", der neue Massenfluchtbewegungen auslösen könnte. 3,6 Millionen Menschen seien intern vertrieben, so Schmale. Einige von ihnen lebten seit über zwei Jahren in Notunterkünften.
Die Drohnenangriffe bezeichnet Schmale als "psychologischen Terror". Menschen berichteten davon, wie Drohnen sie in den Straßen verfolgten. Man wisse nie, ob es sich bei ihnen um Aufklärungs- oder Angriffsdrohnen handelt.
Er sei sehr besorgt, dass der wachsende Einsatz von Drohnen die Zivilbevölkerung immer härter treffe, erklärt Schmale in Genf. Er ist unter anderem dort, um mehr Spendengelder aufzutreiben, damit die Menschen durch den Winter kommen.
Orbán stellt Russland-Sanktionen infrage
11.31 Uhr: Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán dringt auf eine Überprüfung von EU-Sanktionen gegen Russland, um in Europa die Preise für Strom und Gas zu senken. Die Energiepreise müssten unbedingt niedriger werden, damit die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen gesichert werden könne, sagte Orbán im ungarischen Rundfunk.
"Das bedeutet, dass die Sanktionen überdacht werden müssen, denn unter der derzeitigen Sanktionspolitik werden die Energiepreise nicht sinken." US-Unternehmen zahlten für Gas und Strom nur ein Viertel dessen, was für ihre europäischen Konkurrenten fällig werde, so Orbán. Dies sei ein Nachteil, der auf andere Weise nicht ausgeglichen werden könne.
Der nationalkonservative Orbán steht in der EU wegen seiner Russland-Nähe in der Kritik. So hatte er mit seinem unabgestimmten Besuch bei Russlands Präsident Wladimir Putin kurz nach Ungarns turnusgemäßer Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli in Europa für Empörung gesorgt.
Donnerstag, 14. November
Putin kürzt Zahlungen für verwundete Soldaten
22.30 Uhr: Der russische Machthaber Wladimir Putin hat beschlossen, seinen verwundeten Soldaten das Geld zu kürzen. Aus einem am Mittwoch veröffentlichten Dekret geht hervor, dass die Kompensation für leichte Verletzungen erheblich reduziert wird. Bislang bekamen Soldaten, wenn sie im Krieg verletzt wurden, etwa 30.000 Euro. Doch jetzt soll dieser Betrag nur noch an solche Soldaten ausgezahlt werden, die wegen der Schwere der Verletzungen als "gesicherter Verlust" angesehen werden. Wer in Zukunft eine leichte Verletzung im Krieg erleidet, soll nur noch etwa 1.000 Euro erhalten, berichtet die unabhängige russische Nachrichtenseite "Meduza".
- Material der Nachrichtenagenturen Reuters, dpa und AFP