Informationsleck bei Konferenz Nach Corona-Treffen im Kanzleramt – Merkel jagt Maulwurf

Aus vertraulichen Krisenkonferenzen im Bundeskanzleramt geraten Informationen an die Öffentlichkeit
Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt zuletzt mit den Ministerpräsidenten über die Corona-Maßnahmen sprach, waren einige Medien erstaunlich gut informiert. Vermutlich erhielten sie fast in Echtzeit Angaben von Teilnehmern der Krisenkonferenzen. Das ist zumindest die Vermutung im Bundeskanzleramt und unter einigen Ministerpräsidenten.
Nun lässt Merkel prüfen, durch wen diese Informationslecks entstanden und wie man die Treffen besser gegenüber den Medien abschotten könne. Die Suche nach dem sogenannten "Maulwurf" laufe bereits, berichtet der Nachrichtensender n-tv.
Qualität der Diskussion leidet
Niedersachsens Ministerpräsident Weil bezeichnete den Whistleblower als "Vollpfosten". Sein Verhalten sei "hochgradig schädlich" für eine ergiebige Diskussion. Es sei wichtig, die Treffen besser abzuschirmen, um bessere und sachgemäßere Ergebnisse erzielen zu können, sagte auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer. "Sie blockieren unsere Arbeit, kosten Zeit und verhindern gute, sachgemäße Ergebnisse." Sie hoffe, dass die nächsten Runden vertrauensvoller ablaufen könnten.
Einige teilnehmende Politiker vermuten sogar, dass Medienvertreter live zugeschaltet gewesen sein könnten. Verschärfte Regeln sollen deswegen ebenfalls helfen, die Gesprächsrunden unter den Politikern bis zum Ergebnis zu schützen. Diskutiert würden kleinere Runden oder die Abgabe der Handys vor den Sitzungen.
- n-tv: "Merkel jagt den Maulwurf"
- eigene Recherche