"Hilft der Polizei" Scholz plädiert für Rassismus-Studie bei Polizei

Innenminister Seehofer ist noch immer gegen eine Rassismus-Studie. Doch nach gehäuften rechtsextremen Tendenzen bei der deutschen Polizei stimmen immer mehr Politiker dafür – nun auch Olaf Scholz.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich für eine Studie zu Rassismus bei der Polizei ausgesprochen. "Ich finde, dass so eine Studie Sinn macht und wir einen Rahmen finden müssen, indem das geschehen kann", sagte der SPD-Kanzlerkandidat und derzeitige Vizekanzler der "Augsburger Allgemeinen". "Meine Überzeugung ist, dass das der Polizei hilft."
Zuvor hatte Innenminister Horst Seehofer (CSU) sein "Nein" zu einer entsprechenden Studie bekräftigt. "Eine Studie, die sich ausschließlich mit der Polizei und dem Vorwurf eines strukturellen Rassismus innerhalb der Polizei beschäftigt, wird es mit mir nicht geben", betonte Seehofer gegenüber der "Bild am Sonntag".
Seehofer hatte vor Monaten den Verfassungsschutz beauftragt, bis Ende September ein Lagebild zu Rechtsextremismus in den Sicherheitsbehörden zu erstellen. Seine Weigerung, darüber hinaus Wissenschaftler mit der Untersuchung von rassistischen Einstellungen in der Polizei zu betrauen, stieß nicht nur bei Politikern der SPD, der Linkspartei und der Grünen auf Kritik.
- Nachrichtenagentur dpa