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Wegen Maske: Arzt lässt Corona-Rebellin stehen und wird mit Lob überschüttet


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Sie wollte keine Maske tragen
Arzt lässt Corona-Rebellin stehen und wird mit Lob überschüttet


Aktualisiert am 12.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Dr. Johann Näbauer neben der Negativ-Bewertung der Corona-Leugnerin.Vergrößern des Bildes
Dr. Johann Näbauer neben der Negativ-Bewertung der Corona-Leugnerin. (Quelle: t-online)
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Eine Patientin will in einer Praxis partout keine Maske tragen und fordert deshalb auf, den Arzt schlecht zu bewerten. Doch das löst eine Beifallswelle für den Mediziner aus.

"Demütigent" und "diskriminierend" sei es gewesen. "Dort gehe ich NIE WIEDER HIN." So beklagte sich eine Patientin, weil sie bei einer orthopädischen Praxis keine Maske aufziehen wollte und deshalb draußen bleiben musste. Was passierte, als sie auf Rache sann, dürfte für sie noch einmal demütigend gewesen sein.

Nachdem sie eine vernichtende Bewertung bei Google geschrieben hatte, nahm der Arzt sich Zeit für eine Antwort, Und die hatte es in sich. Weil er sich so deutlich gegen Maskenverweigerer positioniert, schlägt ihm nun ein Begeisterungssturm entgegen. In Google-Bewertungen siegt die Fraktion Rücksichtnahme klar über die Coronaleugner-Gruppe.

"Gibt keinen triftigen Grund für Befreiung"

Die Vorgeschichte: Eine negative Bewertung mit nur einem Stern von Nutzerin "Rebellin" für eine Gemeinschaftspraxis in Wasserburg am Inn stand schon ein paar Tage online, ehe der zuständige Arzt Dr. Johann Näbauer antwortete. Was der Orthopäde und Notfallmediziner schrieb, geht kaum deutlicher.

Er schrieb, dass

  • es keinen triftigen medizinischen Grund für eine Befreiung von der Maskenpflicht gebe,
  • nach seiner Ansicht auch chronisch lungenkranke Patienten vom Maskentragen profitierten, indem sie sich selbst und andere vor Infektionen schützen,
  • Atteste zur Befreiung vielfach ohne persönlichen ärztlichen Kontakt gegen Honorar ausgestellt werden,
  • er Patienten und Personal schützt und die Frau deren Erkrankung billigend in Kauf nimmt,
  • das Allgemeinwohl vor den Bedürfnissen des Einzelnen überwiegt,
  • die Frau den kostenlos angebotenen Mund-Nasen-Schutz sicher genutzt hätte, wenn sie wirklich gravierende Beschwerden gehabt hätte,
  • die Frau das herablassend abgelehnt hat und sich dann ein Rezept nach draußen bringen lassen wollte, was sie nach Rücksprache auch bekam,
  • er sie für eine "Corona-Leugnerin" hält.

Direkt an sie gerichtet erklärte Näbauer, dass er auch abwegige Meinungen akzeptiere. Aber dieses Verhalten empfinde er "geradezu als Hohn gegenüber allen im Gesundheitswesen tätigen Personen, Kindergärtnern, Lehrern und Menschen, die sich um andere Menschen kümmern." Deren persönliche Aufopferungsbereitschaft, Bemühungen und tägliche Arbeit würden geradezu mit Füßen getreten.

"Rebellin" wollte Shitstorm anstoßen

Eigentlich wäre wohl kaum aufgefallen, wie sich der Arzt ausführlich Luft macht. Aber die "Rebellin" legte nach – im 60.000 Mitglieder zählenden Telegram-Chat von Attila Hildmann. Sie postete dort wütend Screenshots der Antwort. Dass er so krass "gegen uns Corona-Leugner" geschrieben habe, gehe gar nicht. Auch andere sollten den Arzt schlecht bewerten, bat sie.

Doch in der Chatgruppe sind nicht nur Fans von Hildmann und dessen absurden Vermutungen zu Corona unterwegs. Sie löste mit ihrem Post aus, dass der Screenshot auch auf Twitter und bei Facebook bei der Gruppe "Hooligans gegen Satzbau" auftauchte, die kürzlich Hildmann vorgeführt hatte. Damit zog die Reaktion Kreise unter Menschen, die sich gegen Verschwörungsideologien stellen und sich über die "Rebellin" aufregten.

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Der Arzt wird jetzt gefeiert: Teilweise im Minutentakt bekam die Praxis Lob und Fünf-Sterne-Bewertungen – fast überwiegend von Menschen, die nie dort gewesen sind.

t-online.de hat Näbauer am Mittwoch erreicht. Ihm ist die Aufmerksamkeit fast schon unangenehm: "Es ist alles gesagt."

Verwendete Quellen
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