Härtere Strafen für Kindesmissbrauch Justizministerin Lambrecht: "Bekomme Morddrohungen"
Die Justizministerin will die Strafen für Kindesmissbrauch verschärfen. Nun verrät Christine Lambrecht, dass sie schweren Anfeindungen ausgesetzt ist, die auch vor ihrem Kind keinen Halt machen.
In Diskussionen um härtere Strafen für Kindesmissbrauch ist Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) eigenen Angaben zufolge schweren Anfeindungen ausgesetzt. "Ich bekomme Morddrohungen. Ich bekomme Androhungen von Gewalt – nicht nur mir gegenüber, sondern auch meinem Kind gegenüber, damit ich meine Meinung ändere", sagte Lambrecht laut einer Mitteilung in der vorab für Donnerstagabend aufgezeichneten ZDF-Sendung "Markus Lanz". "Die Sprache ist sehr verroht, und das alles unter dem Deckmantel, dass man Kinder schützen müsse."
Nachdem ein Fall von schwerem sexuellen Missbrauch mehrerer Kinder in Münster bekannt geworden war, hatte die Justizministerin zunächst Forderungen aus der Union nach härteren Strafen zurückgewiesen. Angesichts anhaltender Kritik hat sie ihren Kurs aber mittlerweile geändert.
Am Donnerstag konkretisierte sie ihre Pläne: Die SPD-Politikerin will nicht nur sexuellen Missbrauch bei Kindern grundsätzlich mit einer Mindestfreiheitsstrafe von einem Jahr belegen und damit auch grundsätzlich zum Verbrechen hochstufen, sondern plant das ebenfalls für den Besitz von Kinderpornografie. Bisher war hier nur die Rede von einer Strafverschärfung bei gewerbsmäßiger Verbreitung solcher Bilder und Videos. Lambrecht kündigte an, dass sie ihren Gesetzentwurf übernächste Woche vorlegen wolle.
- Nachrichtenagentur dpa