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Wo das Armutsrisiko bei Arbeitslosen am höchsten ist


Corona-Krise verschäft Situation
Wo das Armutsrisiko bei Arbeitslosen am höchsten ist

Von dpa
Aktualisiert am 21.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Obdachloser Mann in Frankfurt/Main: Der Verlust der Arbeit bedeutet für viele Menschen den Fall in die Armut.Vergrößern des Bildes
Obdachloser Mann in Frankfurt/Main: Der Verlust der Arbeit bedeutet für viele Menschen den Fall in die Armut. (Quelle: Ralph Peters/imago-images-bilder)
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Wer arbeitslos wird, der droht oft in die Armut abzurutschen. Die Gefahr ist innerhalb Deutschlands jedoch unterschiedlich hoch. Auch die Corona-Krise hat Einfluss darauf.

Arbeitslose sind besonders stark von Armut bedroht – es gibt aber weiter große regionale Unterschiede. In den westlichen Bundesländern galten 53,7 Prozent der Erwerbslosen nach jüngsten Daten für 2018 als armutsgefährdet – in den östlichen Ländern mit Berlin waren es dagegen 67,1 Prozent. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Frage der Linke-Fraktion hervor, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.

Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens hat. Für 2018 lag diese Schwelle für ganz Deutschland bei 1.035 Euro im Monat für einen Einpersonenhaushalt.

Sachsen-Anhalt mit höchster Armutsrisikoquote

Im Vergleich der Länder am höchsten war die Armutsrisikoquote unter Erwerbslosen 2018 in Sachsen-Anhalt mit 74,9 Prozent – am niedrigsten in Bayern mit 44,3 Prozent. Bundesweit galten nach Daten des Mikrozensus 57,4 Prozent aller Arbeitslosen als armutsgefährdet, nachdem es 2005 noch 49,6 Prozent gewesen waren. Zwischenzeitlich betrug der Anteil schon 59 Prozent. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung lag die Quote armutsgefährdeter Menschen 2018 bei 15,5 Prozent.

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann, nannte es einen Skandal, dass die Bundesregierung einer Ausbreitung und Verfestigung von Armut nicht gegensteuere. "Besonders dramatisch ist die Situation derzeit in der Corona-Krise." Schon bisher sei mit den Hartz-IV-Regelsätzen kaum ein Leben möglich gewesen. "Nun sind viele preisgünstige Produkte oft vergriffen oder teurer geworden." Angeschafft werden müssten etwa auch Masken. Zur Abfederung fordere die Linke einen Pandemie-Zuschlag von 200 Euro pro Person. Grundsätzlich müsse Hartz IV durch eine sanktionsfreie Mindestsicherung ersetzt werden, die wirklich vor Armut schütze.

Mittleres Einkommen gestiegen

Das Arbeitsministerium erläuterte in der Antwort, angesichts der generellen Zunahme der Beschäftigung in den vergangenen Jahre sei das mittlere Einkommen der Bevölkerung gestiegen – und die Zahl der Arbeitslosen gesunken.

Von Erwerbslosigkeit betroffen seien zunehmend "arbeitsmarktferne Personen", die im Vergleich zu Erwerbstätigen eine geringe Qualifikation und ein relativ niedriges Haushaltseinkommen hätten. Im Mikrozensus werde zudem eine Definition der Internationalen Arbeitsorganisation angewandt: Wer mindestens eine Stunde in der Woche arbeitet, gilt nicht mehr als erwerbslos.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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