Nach Anschlagsserie in Bayern Täter sympathisierte mit IS und nennt als Motiv Hass auf Türken
Im bayerischen Waldkraiburg gab es mehrere Anschläge auf Geschäfte türkischstämmiger Inhaber. Ein 25-Jähriger wurde festgenommen und nennt Hass als Motiv. Er stehe dem IS nahe, heißt es.
Der nach den Anschlägen auf Geschäfte türkischstämmiger Inhaber im bayerischen Waldkraiburg festgenommene 25-Jährige hat mit der IS-Terrormiliz sympathisiert. Der Mann habe als Tatmotiv seinen Hass auf Türken und eine antitürkische Gesinnung angegeben, er sei Anhänger des IS. Das teilten Vertreter von Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntag bei einer online aus Rosenheim übertragenen Pressekonferenz mit. Bei dem Mann seien Rohrbomben sowie eine Pistole gefunden worden.
Er habe weitere Anschläge geplant, konkrete Pläne gab es ersten Ermittlungen zufolge offensichtlich aber nicht. Ob der Mann Mittäter oder Mitwisser hatte, werde noch ermittelt.
Tatverdächtiger ist deutscher Staatsbürger
Der Tatverdächtige ist den Angaben zufolge selbst deutscher Staatsbürger, seine Eltern stammen aus der Türkei. "Ich bin erleichtert, dass von dem gefährlichen Täter keine Gefahr mehr ausgeht", sagte der Polizeipräsident des Präsidiums Oberbayern Süd, Robert Kopp.
Die Polizei hatte am Freitagabend am Bahnhof von Mühldorf am Inn einen 25-Jährigen mit "Explosivstoffen" im Gepäck festgenommen. Der Mann war ohne Fahrkarte unterwegs. "Bei der Kontrolle seines Gepäcks wurden Materialien gefunden, mit denen man Sprengstoff herstellen kann", sagte ein Polizeisprecher am Samstag.
Mehrere Verletzte bei Brandanschlag
Nach der Festnahme des Mannes durchsuchten Ermittler des Landeskriminalamtes zwei Wohnhäuser in Waldkraiburg und Garching an der Alz. "Es gab Hinweise auf gefährliche Gegenstände", hieß es.
Seit April wurden in Waldkraiburg im Landkreis Mühldorf am Inn vier Anschläge auf Geschäfte türkischstämmiger Inhaber verübt. Bei einem Brandanschlag auf einen Gemüseladen wurden sechs Menschen verletzt.
- Nachrichtenagentur dpa