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Berlin: Anschlag in Deutschland geplant? Polizei-Spezialeinheit fasst Syrer


Festnahme in Berlin
Syrer soll Anschlag in Deutschland geplant haben

Von dpa, afp, ds

Aktualisiert am 19.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Bewaffnete Einsatzkräfte mit schusssicheren Westen: In Berlin wurde ein Terrorverdächtiger festgenommen. (Symbolfoto)Vergrößern des Bildes
Bewaffnete Einsatzkräfte mit schusssicheren Westen: In Berlin wurde ein Terrorverdächtiger festgenommen. (Symbolfoto) (Quelle: imago-images-bilder)
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Eine Spezialeinheit der Polizei hat in Berlin einen Terrorverdächtigen festgenommen. Der Mann soll sich im Netz mit dem Bau von Bomben und der Beschaffung von Chemikalien befasst haben.

Ein Mann aus Syrien ist in Berlin verhaftet worden, weil er einen islamistischen Terroranschlag geplant haben soll. Der Verdächtige soll sich in Chatgruppen über den Bau von Bomben informiert und bereits entsprechende Chemikalien gekauft haben. Das teilten die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe und die Berliner Generalstaatsanwaltschaft mit. Eine Spezialeinheit der Bundespolizei und Polizisten des Bundeskriminalamtes (BKA) verhafteten den Mann am Dienstagmorgen in seiner Berliner Wohnung. Die Wohnung wurde durchsucht, um weitere Beweise zu finden.

Verdächtiger arbeitete an einer Schule

Der Terrorverdächtige war an einer Grundschule in der Hauptstadt als Reinigungskraft beschäftigt. Zuvor habe er bis September im Berliner Bode-Museum gearbeitet, teilte Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) mit. Über ein mögliches Anschlagsziel des Verdächtigen lägen keine Erkenntnisse vor. "Wir gehen davon aus, dass es eine beträchtliche Gefahr gab", so Geisel.

Die Bundesanwaltschaft erklärte, der Verdächtige habe eine radikal-islamistische Einstellung. Er solle bereits begonnen haben, "die benötigten Bauteile und Chemikalien für den Bau einer Sprengvorrichtung zu beschaffen". Und weiter: "Diese sollte zu einem nicht bekannten Zeitpunkt an einem unbekannten Ort in Deutschland gezündet werden, um eine möglichst große Anzahl an Menschen zu töten und zu verletzen." Im August 2019 soll der Mann Aceton und im September 2019 Wasserstoffperoxidlösung gekauft haben. "Beide Chemikalien werden zur Herstellung des hochexplosiven Sprengstoffs Triacetontriperoxid (TATP) benötigt."

Im Chat ging es um Magnetbomben und Sturmgewehre

Der Berliner Generalstaatsanwaltschaft zufolge soll der Syrer seit dem Frühjahr 2019 neunmal in einer Messenger-Gruppe, die der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nahesteht, Anleitungen zum Bau von Waffen und zum Herstellen von Sprengstoff ausgetauscht haben. "Zweck des Chatverkehrs soll die Vorbereitung von Terroranschlägen gewesen sein." Bei den Chats ging es demnach um Plastiksprengstoff, Paket- und Magnetbomben sowie "Türfallen mit Explosivstoffen". Thema waren demnach auch Kalaschnikow-Sturmgewehre, Maschinenpistolen und weitere Schusswaffen.

Der Haftbefehl wurde in Berlin wegen des Verdachts der Anleitung zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ausgestellt. Karlsruhe ermittelt parallel wegen des Verdachts der Vorbereitung einer derartigen Tat. Über das Alter des Mannes gab es verschiedene Angaben: Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft gab 37 Jahre an, die Bundesanwaltschaft 26 Jahre. Zunächst konnte der Widerspruch nicht geklärt werden. Der Verdächtige soll nach einem Bericht der "Berliner Zeitung" in der Nähe des Rathauses Schöneberg wohnen.


Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios hatte die Polizei den Mann mehrere Monate im Visier. Die ersten Hinweise sollen von einem ausländischen Geheimdienst an das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) gegeben worden sein. Der Zugriff sei durch die GSG 9 erfolgt. Die Berliner Staatsanwaltschaft machte dazu zunächst keine Angaben.

Der Sprengstoff TATP lässt sich mit sehr einfachen Mitteln herstellen, ist billig und hat eine hohe Wucht. Das alles macht ihn attraktiv für Terroristen. Die Hauptbestandteile können Nagellackentferner und Haarbleichmittel sein. Im Nahen Osten ist TATP auch bekannt als "Mutter des Satans". Benutzt wurde es unter anderem bei den Terroranschlägen in Paris 2015.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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