Spuren führen nach Russland Mord in Berlin: Polizei sucht mit Foto nach Hinweisen
Bei dem Mord im Berliner Stadtteil Moabit führen Spuren zum russischen Geheimdienst. Nun geht die Polizei mit einem Foto des mutmaßlichen Attentäters an die Öffentlichkeit.
Die Polizei Berlin hat im Fall des ermordeten Exil-Georgiers Zelimkhan K. ein Foto des verhafteten mutmaßlichen Täters veröffentlicht. Der Mann habe sich den Ermittlungen zufolge am 23. August gegen 11.55 Uhr dem 40-jährigen Opfer auf einem Fahrrad genähert und mehrmals mit einer Schusswaffe auf K. gefeuert.
Anschließend sei der Verdächtige mit dem Fahrrad geflüchtet und habe sich für die weitere Flucht bereits einen E-Scooter bereitgestellt gehabt. Auch von den Fahrzeugen veröffentlichte die Polizei Bilder. Er war unmittelbar nach der Tat festgenommen worden.
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Spuren zum russischen Geheimdienst
Das Nachrichtenmagazin "Spiegel" hatte vor Kurzem gemeinsam mit den Investigativ-Netzwerken "Bellingcat" und "The Insider" über mögliche Verbindungen des mutmaßlichen Attentäters zum russischen Geheimdienst berichtet. Demnach sei er unter dem Namen "Vadim Andreevich Sokolov" eingereist – ein solcher Name finde sich aber in keiner russischen Datenbank. Seine Passnummer führe zu einer Einheit im russischen Innenministerium, die in der Vergangenheit bereits Dokumente für den Militärgeheimdienst GRU ausgestellt hat.
Der Getötete hatte bereits in Georgien mindestens einen Anschlag überlebt, nachdem er im Tschetschenien-Krieg gegen Russland kämpfte. Staatsanwaltschaft und Mordkommission gehen von einem politischen Motiv für die Tat aus. Die Bundesanwaltschaft hat laut eigenen Angaben die Ermittlungen der Berliner Behörden im Blick. Eine Übernahme des Falls wäre denkbar, wenn der Verdacht auftauchen sollte, dass hinter der Tat der Geheimdienst einer fremden Macht stehen könnte.
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Die Polizei bittet nun um Hinweise zur Identität des Verdächtigen und seinen Aufenthaltsorten zwischen dem 20. und dem 23. August 2019. Auch Hinweise zu dem Fahrrad und dem E-Scooter werden erbeten.
- Polizei Berlin: Pressemitteilung vom 3.9.2019