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Combat 18: Ermittler prüfen Verbindung zu Drohmails an Moscheen


Nach Droh-Emails gegen Moscheen
Steckt rechte Terrorgruppe hinter den Bombendrohungen?

Von afp
23.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Ein Polizeiauto steht vor der Merkez-Moschee in DuisburgVergrößern des Bildes
Ein Polizeiauto steht vor der Merkez-Moschee in Duisburg: Die Ditib-Moschee ist nach einer Bombendrohung am Montag geräumt, weiträumig abgesperrt und durchsucht worden. (Quelle: Federico Gambarini/dpa-bilder)

Neun Droh-Emails an Moscheen in Deutschland in zwei Wochen: Nun prüfen Ermittler eine Verbindung zum rechten Terrornetzwerk "Combat 18". Der Muslimrat klagt: Die Bedrohung wird unterschätzt.

Nach den Bombendrohungen vom Montag gegen drei Moscheen in Duisburg, Mannheim und Mainz sowie gegen die Linken-Parteizentrale in Berlin gehen die Ermittlern Hinweisen auf mögliche Zusammenhänge nach. Nach AFP-Informationen waren die eingegangenen Drohmails in allen Fällen mit Combat 18 unterzeichnet. Die Explosion eines Sprengkörpers wurde demnach jeweils für den Montagnachmittag angekündigt.

Die betroffenen Moscheen in Duisburg, Mannheim und Mainz waren wegen der Drohmails durchsucht worden, Sprengstoff wurde jedoch nicht gefunden. Die Linken-Zentrale im Berliner Bezirk Mitte wurde ebenfalls vorübergehend geräumt, rund 40 Mitarbeiter des Karl-Liebknecht-Hauses mussten die Parteizentrale kurzzeitig verlassen. Auch in diesem Fall wurde bei einer Durchsuchung nichts Verdächtiges entdeckt.

Extremistische Gruppierung in Verdacht

Die rechtsextreme Gruppierung "Combat 18" gilt als bewaffneter Arm des seit dem Jahr 2000 in Deutschland verbotenen rechtsextremistischen Netzwerks Blood & Honour. Die Ziffern 1 und 8 stehen für den ersten und den achten Buchstaben des Alphabets und symbolisieren die Initialen A und H von Adolf Hitler.

Angesichts der Drohungen forderte der Koordinationsrat der Muslime (KRM) die Behörden zum Handeln auf. "Muslime sind tief verunsichert – der Staat steht in der Pflicht, vertrauensbildende Maßnahmen zu ergreifen", erklärte KRM-Sprecherin Nurhan Soykan. In den vergangenen beiden Wochen seien immerhin neun Moscheen wegen Bombendrohungen geräumt und durchsucht worden.

"Die aktuelle Bedrohungslage wird sehr unterschätzt", erklärte Soykan. Der Staat stehe aber "in der Verantwortung, dass alle Menschen frei von Angst und Gewalt ihre Religion ausüben können".


"Unter den aktuellen Umständen sind Muslime weit entfernt davon, ohne Bedenken in die Moschee zu gehen – unser Zusammenleben ist gefährdet, damit auch unsere Demokratie", erklärte Soykan.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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