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Syrien: Berlin will sich für Verbot aller Chemiewaffen einsetzen


Nach Einsatz in Syrien
Berlin will sich für Verbot aller Chemiewaffen einsetzen

Aktualisiert am 02.03.2019Lesedauer: 2 Min.
Ein Zivilist wird in einem syrischen Krankenhaus behandelt: Die Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) hat in ihrem Abschlussbericht erklärt, dass sehr wahrscheinlich giftige Chemikalien als Waffe eingesetzt worden seien.Vergrößern des Bildes
Ein Zivilist wird in einem syrischen Krankenhaus behandelt: Die Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) hat in ihrem Abschlussbericht erklärt, dass sehr wahrscheinlich giftige Chemikalien als Waffe eingesetzt worden seien. (Quelle: Mahmut Bekkur / Anadolu Agency/dpa-bilder)
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Deutschland will sich für das Ende aller Chemiewaffen-Einsätze stark machen. Das Auswärtige Amt kündigte einen entsprechenden Vorstoß an. Dabei wurde insbesondere Syrien angesprochen.

Deutschland will sich nach neuen Erkenntnissen über einen wahrscheinlichen Chemiewaffenangriff in Syrien im UN-Sicherheitsrat für die Durchsetzung des Verbots aller Chemiewaffen-Einsätze stark machen. "Für die Bundesregierung ist klar: Der Einsatz von Chemiewaffen darf für die Verantwortlichen nicht folgenlos bleiben, wenn sich solche fürchterlichen Geschehnisse nicht wiederholen sollen", erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin.

Am Vortag hatte die Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) ihren Abschlussbericht zu einem Angriff am 7. April vergangenen Jahres auf die syrische Stadt Duma vorgelegt. Es gebe "vernünftige Gründe" anzunehmen, dass dabei giftige Chemikalien als Waffe eingesetzt worden seien, hieß es in dem Bericht. Allerdings sagt die OPCW darin nicht, wer für den Angriff verantwortlich war. Die Organisation ist verantwortlich für die Umsetzung der Chemiewaffenkonvention aus dem Jahre 1997.

Vorfall soll kein Einzelfall gewesen sein

Der Westen gab den syrischen Regierungstruppen die Schuld, die USA, Frankreich und Großbritannien griffen syrische Regierungsstellungen mit Marschflugkörpern an. Syrien und sein Verbündeter Russland hatten die Vorwürfe zurückgewiesen.

"Dieser Vorfall, bei dem Dutzende Frauen, Männer und Kinder auf grausame Art und Weise getötet und Hunderte weitere verletzt worden sind, ist leider kein Einzelfall", erklärte die Sprecherin des Auswärtigen Amts weiter. Er reihe sich ein in eine lange Liste bestätigter Einsätze dieser international geächteten Waffen in Syrien. Das Assad-Regime müsse endlich sein komplettes Chemiewaffen-Programm offenlegen und unter internationaler Aufsicht vernichten.


Eine Untersuchung des Berliner Global Public Policy Institute (GPPi) hatte vor kurzem von mehr 300 Chemiewaffen-Einsätzen in Syrien gesprochen. In 98 Prozent der Fälle soll demnach die Regierung von Präsident Baschar al-Assad dafür verantwortlich sein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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