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Bericht: Berlin-Attentäter Anis Amri soll Mitwisser gehabt haben


Medienbericht
Berlin-Attentäter Anis Amri soll Mitwisser gehabt haben

Von afp, dpa
27.11.2018Lesedauer: 2 Min.
Der Breitscheidplatz nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt: Anis Amri gelang nach der Tat zunächst die Flucht. In Italien wurde er von der Polizei erschossen.Vergrößern des Bildes
Der Breitscheidplatz nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt: Anis Amri gelang nach der Tat zunächst die Flucht. In Italien wurde er von der Polizei erschossen. (Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa-bilder)

Im Dezember 2016 steuerte der Attentäter Anis Amri einen Lkw in einen Berliner Weihnachtsmarkt. Das LKA hat nun eingeräumt, dass ein V-Mann offenbar von den Terrorplänen wusste. Wann teilte er sein Wissen mit den Behörden?

Der Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz hat nach einem Medienbericht einen islamistischen Gefährder in seine Anschlagspläne eingeweiht. Darüber habe der Leiter des Berliner Landeskriminalamtes (LKA), Christian Steiof, am vergangenen Freitag in nichtöffentlicher Sitzung den Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses informiert, berichten RBB, "Berliner Morgenpost" und das Politikmagazin "Kontraste" unter Berufung auf Teilnehmer der Sitzung.

Bislang waren die Behörden in offiziellen Darstellungen immer von einem Alleintäter ausgegangen. Den Medienberichten zufolge räumte der Berliner LKA-Leiter Christian Steiof am Freitag im Untersuchungsausschuss die Existenz von drei Vertrauenspersonen im Umfeld von Anis Amri ein. Einer dieser Informanten habe Mitarbeitern der Anti-Terroreinheit des LKAs von einem Gespräch mit einem Mann berichtet, der der Behörde bekannt sei und von dieser als Gefährder eingestuft werde. Im Gespräch mit der V-Person habe dieser gesagt, Amri habe ihn in seine Anschlagspläne eingeweiht.

Wann teilte der Mitwisser seine Kenntnisse?

Nach dem Bericht handelt es sich bei dem Mitwisser Amris um den wegen versuchten Totschlags und Körperverletzung vorbestraften Feysal H. Wann er von Amris Plan erfuhr und wann er der V-Person des LKA davon erzählte, sei unklar. Nach Angaben von Teilnehmern der Sitzung versicherte LKA-Chef Steiof, dass das LKA erst nach dem Anschlag von der V-Person erfahren habe, dass ihr der Terrorplan Amris bekannt gewesen sei, so die Medien.

Der LKA-Chef hatte öffentlich vor dem Untersuchungsausschuss gesagt, dass seine Behörde seit vielen Jahren VPs im Bereich der Islamismusbekämpfung eingesetzt habe. Konkrete Angaben dazu machte er aber nicht offiziell.


Anis Amri hatte am 19. Dezember mit einem entführten Lastwagen einen Anschlag verübt. 12 Menschen starben, mehr als 70 wurden verletzt. Es war der bislang schwerste islamistische Anschlag in Deutschland. Amri wurde später auf der Flucht in Italien von der Polizei erschossen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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